: Politische Haltung
Der Kritiker der Süddeutschen Zeitung, C. Bernd Sucher, warf am 5./6. November dem Hamburger Schauspielhaus vor, Theater fürs Feuilleton zu machen und ein leeres Haus zu riskieren. Intendant Frank Baumbauer und Chefdramaturg Wilfried Schulz antworteten in der Samstagausgabe des Blattes:
„Ungeniert kann heute jeder Manager und jeder Politiker zugeben, daß er nur noch höchst selten ein Buch in die Hand nimmt und sich bei Cats besser amüsiert als in Käthchen von Heilbronn. Um so mehr haben die Menschen in der Stadt das Anrecht auf eine klare künstlerische, soziale und politische Haltung ihres Theaters. Ä...Ü Natürlich wäre ein leeres Haus ein Zeichen, welches jede Theaterleitung und jedes Ensemble beunruhigt. Dennoch müssen auch gerade die großen Stadttheater sich der Auseinandersetzung mit Gegenwartsautoren und -themen stellen und auch versuchen, Vergessenes wieder lebendig zu machen. Theater bedeutet auch Gedächtnis einer Gesellschaft, bedeutet Arbeit gegen die Verdrängung und die billige Übereinkunft. Ä...Ü Unsere Spielpläne 93/94/95 liegen nicht im abgesicherten Trend. Das sollten sie auch nicht. Um so erfreuter konnten wir feststellen: Wir steigerten gerade mit diesem Spielplan unsere Besucherzahlen in unserer ersten Spielzeit um zehn Prozent.“
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