: Lokalkoloratur
Manche Leute haben auch vor nix Respekt, nicht mal vor dem Faxgerät des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Henning Voscherau. Zum Beispiel Ina M. Bergzog, federführend in der „Eltern-initiative Altona“: Schon zum zweiten Mal haben sie und ihre GesinnungsgenossInnen den bürgermeisterlichen Bürobetrieb mit ihren Faxen blockiert - gestern morgen von kurz nach neun bis mittags um zwölf. Und warum das Ganze? Nur weil die Stadt bei der Sanierung der Haushaltsfinanzen auch vor den Kindergärten nicht haltmachen will. Aber Kinder sind schließlich keine heiligen Kühe, und beim Volkssport Sparen darf es keine Tabus geben. 9,3 Millionen Mark, glaubt der Senat, lassen sich 1995 im Bereich der Kinderbetreuung sparen. Früh- und Spätdienste sind für die Kleinen eh eine Zumutung und können deshalb großzügig gekürzt werden. Und wenn Mutti weniger arbeitet, dann müssen die Kids unter den niedrigeren Standards im Kindertagesheim auch nicht so lange leiden. is
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
