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Extras für bestimmte Bevölkerungsgruppen

■ betr.: „Kleine Verkehrswende“ (Mit dem Jobticket auf du und du), taz vom 17.11.94

In das Hohelied, welches Florian Marten in seinem Artikel singt, können wir nicht ganz einstimmen. Wie vieles andere hat dieser Vorzugstarif für BesitzerInnen eines Arbeitsplatzes zum Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel auch seine Schattenseiten.

So führen Kaufhäuser in Innenstädten das Jobticket für ihre Bediensteten nicht etwa ein, um eine Vekehrswende herbeizuführen. Mit diesem finanziellen Anreiz für ihre Belegschaft, vom Auto auf die Öffis umzusteigen, verfolgt die Geschäftswelt das Ziel, ihren knapp bemessenen Parkraum für die KundInnen freizubekommen.

Ein weiterer Nachteil ist im Artikel schon genannt, durch den Hinweis, daß in Hamburg mit dem Jobticket die Einführung der allgemeinen Umweltkarte abgewehrt wurde. Das Jobticket bietet Vergünstigungen für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, die es finanziell zum großen Teil gar nicht nötig hat. In diesen Genuß kommen SozialhilfeempfängerInnen und Erwerbsuntätige nicht, ganz im Gegenteil. Durch die Einführung von Sondertarifen wie das Jobticket für Erwerbstätige oder das Semesterticket für StudentInnen müssen die „normalen“ Öffifahrpreise erhöht werden.

Noch ein Satz zum Semesterticket: Seit der Einführung des Tickets in, zum Beispiel, Hannover und Bremen ist die Anzahl der Immatrikulationen gestiegen. Die finanziellen Vorteile durch das Semesterticket wiegt den Semesterbeitrag allemal auf. Arbeitslos Gemeldete haben diese Möglichkeit nicht und zahlen den „normalen“ hohen Preis für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Wir möchten vernünftige, bezahlbare Fahrpreise für alle und keine Extras für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Heidi Tischmann,

VCD Niedersachsen, Hannover

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