: Wie alles beginnt...
■ Die tägliche Spülung (Serie): taz-AutorInnen-Wettbewerb zum Start der neuen Daily Soap "Unter uns" (17.30 Uhr, RTL)
Wenn heute die erste Folge von „Unter uns“ ausgestrahlt wird, ist das der Auftakt für eine weitere Endlosserie à la „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Für unendlich viele Krisen und Kräche, für unerhört viel Schönes, unglaublich viel Trauriges. Wie wohl alles weitergehen wird in der Schillerstraße 10, soll man sich am Ende der ersten Sendewoche fragen. Und wer sich das wohl alles ausdenkt?
Eine gute, durchaus berechtigte Frage. Üblicherweise werden solche Daily-Konzepte von ein oder zwei versierten Story Supervisors erarbeitet. Die geben ihre sogenannten Majors, nämlich die Story Plots für das erste halbe Jahr, dann an einen Stab von Storyliners weiter, die nun aufgrund der noch recht holzschnittartigen Ideen ihrerseits überlegen, was uns denn nun konkret Woche für Woche zum Mitleiden bewegen soll. Erst auf Grundlage dieser von den Storylinern erarbeiteten „Blöcke“ schreiben die Dialogautoren schließlich die eigentlichen Drehbücher mit den unvergleichlich geschliffenen Wortwechseln, die sich die billig eingekauften SchauspielerInnen dann allerdings so schlecht merken können, daß die Dialoge von Probe zu Probe so lange verschlankt werden, bis sie so schlicht sind, wie wir sie am Ende zu hören bekommen.
So wird das in aller Regel gemacht, und so haben es auch die Produzenten von RTL gemacht. Aber sind Sie nicht schon so manches Mal auf die Idee gekommen, „diesen Quatsch hätte ich mir auch selbst ausdenken können“?
Jetzt können Sie! Wir haben uns erlaubt, anläßlich der ersten Wochenstaffel von „Unter uns“ einen kleinen AutorInnenwettbewerb auszuloben. Nachstehend können Sie schon heute alles erfahren, was in der kommenden Woche bei den Bewohnern der Kölner Schillerstraße 10 passieren wird. Denken Sie nach! Wie soll es danach weitergehen mit der empfindsamen Jennifer und dem naßforschen Armin? Mit Kunstprofessor Albrecht und Bäckermeister Weigel? Mit dem kreativen Chris und der attraktiven Regina?
Machen Sie mit! Schicken Sie uns Ihre Storyline (max. zwei Schreibmaschinenseiten) für die zweite Sendewoche bis zum kommenden Donnerstag (Poststempel!): an die taz-Medienredaktion, Stichwort „Unter uns“, Kochstraße 18, 10969 Berlin. Der beste Vorschlag – Kreativität ist Trumpf – wird auf der Medienseite abgedruckt. taz-MitarbeiterInnen und ihre Angehörigen sowie der Rechtsweg sind natürlich ausgeschlossen. Aber wer weiß? vielleicht meldet sich ja schon bald RTL-Chef Thoma höchstselbst bei Ihnen. Gute TV-AutorInnen kann der immer brauchen.
Was bisher geschah
Aus dem RTL-Pressetext: „Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Jennifer und ihre Freundin Corinna die luxuriöse Dachwohnung in der Schillerstraße sehen. Beim Umzug lernen sie zufällig den gutaussehenden, charmanten Radiomoderator Armin kennen. Der sucht gerade eine Bleibe und bietet sich als Mitbewohner für die ebenso große wie teure Wohnung an. Corinna hat keine Bedenken. Doch die empfindsame Jennifer ist strikt dagegen. Seit ihr Vater die Familie verlassen hat, hat sie kein Vertrauen zu Männern und geht ihnen aus dem Weg.
Auch mit Armin befürchtet sie Ärger und Komplikationen. Aber Armin will um jeden Preis einziehen und behauptet einfach, er „stehe mehr auf Männer“. Als die Mädchen viel später dahinterkommen, daß er nur geflunkert hat, bringen sie es einfach nicht mehr übers Herz, ihn vor die Tür zu setzen.
Vor allem die jungen Männer aus der Schillerstraße 10 stehen kopf, seit die hübsche Corinna dort lebt. Chris Weigel läßt sich ständig etwas Neues einfallen, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Selbst Alexander, den verträumten Sohn der Albrechts, hat Corinna mit ihrer Schönheit und Herzlichkeit wachgekitzelt. Alexanders Vater hat für diese Schwärmerei allerdings kein Verständnis, und es kommt zu endlosen Streitereien. Dabei hat der Professor eigentlich andere Probleme. Zu spät merkt er, daß seine attraktive Frau Regina von einem jüngeren, dynamischen Mann umworben wird, der mit ihr ein neues Leben anfangen will. Obwohl Regina Albrecht ihren Mann und die Söhne liebt, weiß sie nicht, ob sie der Versuchung widerstehen kann. Die Familie droht auseinanderzubrechen.
Weniger dramatisch, aber auch nervenaufreibend geht es bei den Weigels zu. Bäckermeister Wolfgang Weigel will, daß der ältere Sohn Chris Jura studiert. Gegen den Widerstand seines Vater beginnt der aber eine Ausbildung bei der Polizei. Wolfgang setzt nun alle Hoffnungen auf den flippigen Till, dem der Sinn allerdings wenig nach Schule und Studium steht. Wieder gibt es Krach, und die friedliebende Irene, die vermitteln will, sitzt zwischen allen Stühlen...“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen