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Frauen immer stärker von Aids betroffen

■ Weltweit eine Million Kinder infiziert

Hamburg (dpa) – Noch vor dem Jahr 2000 wird es nach Schätzung von Unicef allein in Afrika neun Millionen Aids-Waisen geben. Das teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen zum Welt- Aids-Tag an diesem Donnerstag mit. Weltweit seien bereits eine Million Kinder mit HIV infiziert worden, 500.000 seien bereits gestorben – fast alle in Afrika. So sei Aids in Simbabwe die häufigste Todesursache für Kinder unter fünf Jahren. Besorgniserregend nannte Unicef auch die Entwicklung in Südostasien, wo das HI-Virus sich nun am schnellsten ausbreite. Bisher haben sich weltweit über 17 Millionen Menschen angesteckt.

„Besonders Frauen sind von der Ausbreitung der Krankheit betroffen. In Afrika sind inzwischen über die Hälfte aller Neuinfizierten weiblich“, so Unicef. Frauen würden vielfach sexuell diskriminiert und ausgebeutet: Oft könnten sie nicht entscheiden, ob und mit wem sie sexuell verkehren möchten. In einigen Regionen Afrikas sei fast jede dritte Schwangere HIV-positiv. Bis zum Jahr 2000 werden laut Unicef weltweit 26 Millionen Menschen infiziert sein.

Am Donnerstag treffen sich Regierungsvertreter aus 42 Staaten zu einer Konferenz in Paris. Sie wollen dort ihre Entschlossenheit zur Bekämpfung von Aids unterstreichen und sich mit den Betroffenen solidarisieren.

Mit zahlreichen Aktionen wollen Hilfsorganisationen in mehreren deutschen Städten auf das Aids-Problem aufmerksam machen. In Köln werden ehrenamtliche Helfer, darunter die Schauspielerin Iris Berben und der Kabarettist Hanns-Dieter Hüsch, rote Schleifen verteilen und um Spenden bitten. Die Schleifen symbolisieren Solidarität mit HIV-infizierten und an Aids erkrankten Menschen. Auf dem Alten Markt in Potsdam prankt bereits ein rosarotes Riesenkondom über dem Knobelsdorff-Obelisk.

Taxifahrer im nordrhein-westfälischen Dinslaken wollen kostenlos Kondome an ihre Fahrgäste verteilen. Ihr Slogan: „Wir geben Gummi“.

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