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Letzte Ausgeburt des Londoner Undergrounds

„Das Jungle fever breitet sich in Großbritannien aus“, lautete vor kurzem die Titelzeile des „Billboard“, des wichtigsten internationalen Fachmagazins der Plattenindustrie. „Jungle ist die letzte Ausgeburt, die die vibrierende Londoner Underground- Szene hervorgebracht hat und die den herrschenden Markt bedroht.“

Wie bitte? „Den herrschenden Markt bedroht?“ Tatsächlich hat Jungle Music es bislang geschafft, sich den gängigen Mechanismen von Produktion und Marketing zu entziehen, Produzenten und Konsumenten einander wieder anzunähern. Stars sind gerade erst im Entstehen, produziert wird in Schlafzimmerstudios. Was nicht heißt, daß der Dschungel keine Regeln hätte. Jungle- Leute kaufen ihre Sachen mit Vorliebe bei Armani oder Versace. Sie tragen Designerbrillen, „Jungle-Crowns“ genannt, die sie auf der Stirn tragen. Ihre Turnschuhe müssen von einem unbefleckten Weiß sein. Sie begrüßen sich mit einem vibrierenden „Respect!“, das nicht nur für die Männer gilt, und der Geruch von Ganja ist eher anzutreffen als der von Crack.

Jungle ist eben kein HipHop. Jungle ist keine Musik der ethnischen Stereotype, keine sexistische Angelegenheit, keine inszenatorische Selbstfeier des Vorstadtgangsters. Bloß: Was ist Jungle dann?

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