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Zementierte Grenzen

■ EU verhängt Rekordbußen gegen Eurokartell der Zementhersteller

Brüssel/Berlin (rtr/taz) – Die Europäische Kommission hat am Mittwoch gegen 33 Zementunternehmen und 9 Verbände der Zementindustrie Geldbußen von zusammen 248 Millionen Ecu (475 Mio. DM) verhängt. Sie sollen seit 1983 ein knallhartes Eurokartell gebildet haben, in dem die jeweiligen Heimatmärkte gegeneinander abgegrenzt und die Preise festgelegt waren. Das Kartell hat nach Angaben des EU-Wettbewerbkommissars Karel van Miert den größten Teil der europäischen Produktion geregelt. Die beteiligten Unternehmen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland haben einen Jahresumsatz von sieben Milliarden Ecu.

Bei dem Kartell, dem alle, die in der Branche Rang und Namen haben, angehört haben sollen, handelte es sich nicht bloß um eine lockere Runde feierabendbiertrinkender Geschäftsfreunde, sondern eine straffe Organisation. Von Paris aus hat sie nach den Recherchen der Kommission ihre Beziehungen vertraglich im sogenannten Cembureau-Abkommen festgeschrieben. Das Abkommen zieren nach Angaben der Kommission die Unterschriften hochrangiger Vertreter des Bundesverbandes der deutschen Zementindustrie sowie der Firmen Dyckerhoff und Heidelberger Zement. Noch in der Nacht zu gestern drohten die großen Zementfirmen der Kommission mit Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof. Dyckerhoff verteidigte sich mit dem Argument, der größte Zementexporteur Deutschlands zu sein: deshalb könne man sich nicht an einem angeblichen Heimatschutzprinzip beteiligt haben. dri

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