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Auch Bodentruppen?

■ Streit um Bundeswehr in Bosnien! Kabinett berät am Mittwoch

Bonn (AFP) – Nach der Nato- Anforderung von BRD-Tornados für Bosnien hat sich die Debatte über einen möglichen Kampfeinsatz ausgeweitet. Das Verteidigungsministerium versicherte, daß ein Einsatz von Bodentruppen in Bosnien „nicht in Frage“ komme. Es reagierte damit auf einen Bericht des Spiegels, wonach Bundeswehrsoldaten bei einem möglichen Abzug von UN-Blauhelmen aus dem Gebiet helfen sollten. Dazu will die Nato angeblich das „schnelle Eingreifkorps“ (ARRC, Mönchengladbach) einsetzen, an dem auch Deutsche beteiligt sind.

Quer durch die Parteien dauerte unterdessen der Streit über einen möglichen Einsatz von Tornados an. Die Bundesregierung will sich am Mittwoch mit der Frage befassen.

Das Verteidigungsministerium wies darauf hin, daß ein Einsatz von Bodentruppen im Rahmen der ARRC von der Bundesregierung genehmigt werden müsse. Daher seien eventuelle Planungen in der Verantwortung des ARRC und ohne bindende Wirkung. Das ARRC sei außerdem auch ohne Rückgriff auf die deutschen Verbände einsetzbar. Der Spiegel berichtet hingegen in seiner neuesten Ausgabe, Kernstück der ARRC sei eine multinationale Division (MND), die sich aus einer Oldenburger Fallschirmjäger-Brigade sowie britischen, belgischen und niederländischen Verbänden zusammensetze. Ohne die deutschen Hubschrauber, Pioniere und Transportkompanien wäre die MND nicht einsatzfähig.

Für den Tornado-Einsatz plädierte der CDU-Verteidigungsexperte Peter Kurt Würzbach. Er sei „überfällig“. Auch Horst Niggemeier und Markus Meckel (beide SPD) sind im Gegensatz zur Parteiführung für den Tornado-Einsatz.Siehe Seite 8

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