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„Die Wählerschaft muß nach links wandern“

■ Interview mit dem Chef der Linkskoalition Izquierda Unida (IU) in Andalusien

taz: Ihre Partei ist nach den andalusischen Kommunalwahlen im vergangenen Juni Bündnisse mit der rechten „Volkspartei“ eingegangen, mit ihren alten Feinden. Warum?

Luis Carlos Rejon: Ich bin bereit, mit jeder demokratischen Kraft Pakte über die Elemente einer demokratischen Entwicklung zu schließen. Wenn die PSOE nicht akzeptiert, daß für sie die Zeit der absoluten Mehrheiten, der Präpotenz und der Kontrolle der parlamentarischen Organe zu Ende gegangen ist und sie weiterhin auf allen Gebieten kommandieren will, habe ich nichts dagegen, mit der Rechten zu konkreten, punktuellen Einvernehmen zu kommen, um diese Organe zu regenerieren. Aber es ist klar, daß es weder in Andalusien noch in Spanien je zu einem stabilen politischen Abkommen mit der „Volkspartei“ PP kommen wird. Ich will nicht, daß die Rechte den Platz der PSOE einnimmt. Wir wollen, daß die Linke von dieser politischen Regeneration profitiert. Was die Regierung angeht, so würde ich am liebsten gar niemanden unterstützen. Aber klar ist, daß ich niemals die Volkspartei unterstützen würde.

In Andalusien haben Sie sich nun mit den Grünen vereint...

Wir sind jetzt zu einer Partei geworden. Im November letzten Jahres hatten beide politischen Kräfte ihre Kongresse und haben beschlossen, sich zusammenzuschließen, und schließlich IU-Los verdes-convocatoria por Andalucia gegründet. Das war möglich, weil wir in IU eine deutlich ökologische Ausrichtung hatten und die Grünen hier soziale Schwerpunkte hatten.

Was ändert sich durch die Grünen?

Nichts, glaube ich. Für keinen von uns. Wir werden beide unsere politischen Positionen beibehalten.

Die PSOE ist nach rechts gewandert und hat im Zentrum Raum gelassen. Wollen Sie den einnehmen?

Nein, denn das hat zum Scheitern der PSOE und in Italien zum Scheitern des ehemaligen PCI, dem PDS von Occhetto, geführt. Ich glaube, daß die Abdankung von Occhetto und die Ergebnisse der letzten Europawahl klar zeigen, daß die politische Strategie gescheitert ist, die darin bestand, zu sagen: Die Mehrheit der Wähler steht im Zentrum, und deshalb müssen wir auch dahin. Wir sagen, daß wir eine bedeutende Praxis und Strategie entwickeln, und wir müssen erreichen, daß die Wählerschaft zu unseren linken Vorschlägen hinwandert. Interview: Antje Bauer

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