: 8 Holzschnitte von Reinhard Lettau
„Bimbo erbleiche, Deutschland den Italiänern / Itakker abnudeln, Deutschland den Schwulen / Homos verarschen, Deutschland den TuerkInnen / Kemal kümmel Dich, Deutschland den Gelben / Ausländel laus, Deutschland den Spastis / Krüppel zuck ab, Deutschland den Polskis / Polacken packen, Deutschland dem fahrenden Volk / Zigeuner zergeigen, Deutschland den Feigen“. Graffitipoesie aus der Feder von Reinhard Lettau, des Schriftstellers und Literaturprofessors („Täglicher Faschismus“, 1971). Acht Holzschnitte zieren diese „Ausrufe“, die der Merlin Verlag verlegte, die in Hannover, Mainz und Reutlingen als Kunstwerke ausgestellt wurden – und in den Berliner U-Bahnhöfen nicht gezeigt werden dürfen. Das Berliner Ensemble plakatiert mit dieser Serie die Premiere von Franz Xaver Kroetzens Stück „Ich bin das Volk“ (21. 12.), doch die BVG- Werbeagentur, die VVR Berek, zeigt sich skrupulös – und zensiert: Der „unvoreingenommene Betrachter“ nehme „Anstoß“ an der „aggressiven Provokation“. Das BE hat einen Anwalt eingeschaltet. peko
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen