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Unterm Strich

Hebt die Dachbalken hoch, Zimmerleute: Das neue Bond-Girl wird eine komplett unbekannte Holländerin mit dem Namen Famke Janssen sein – ein Name, der ja immerhin für ihre Zukunft hoffen läßt. Im nächsten 007-Film „Goldeneye“ wird sie die Nachfolgerin von Ursula Andress, Barbara Bach, Kim Basinger oder Grace Jones sein.

Es war ja damit zu rechnen, daß Sidney Lumet früher oder später auf den Neonazismus als Thema kommen würde, nachdem er ja schon in „Homicide“ sich bis auf wenige Zentimeter an die aktuelle Lage in Crown Heights, Brooklyn herangerobbt hatte. Der nicht unerhebliche Larry Fishburne wird Star des Films „Double Cross“ sein, in welchem er dann den Pflichtverteidiger eines Neonazis spielt, der die Kirche einer afroamerikanischen Gemeinde gesprengt haben soll. Kiefer Sutherland wird den Nazi spielen, und Juliette Lewis (!) wird die Vertreterin der Anklage geben!

Macauly Culkin, der mehrere Male allein zu Haus war, will nun kein Kinderstar mehr sein. Sein ehrgeiziger Vater hat die Agentur gewechselt und dafür gesorgt, daß Kevin nun Teenager spielen soll, schließlich sei er ja nun vierzehn. Ödipus, schnödipus, wenn'st nur dein Muttern recht lieb hast.

Fast ein bißchen wie eine Drohung klingt die Ankündigung des Berliner Festspielleiters Ulrich Eckhardt, Berlin werde im nächsten Jahr einen russischen Herbst haben. Dann nämlich wird im Martin-Gropius-Bau die große Schau „Moskau-Berlin/Berlin-Moskau“ stattfinden, die die kulturellen und künstlerischen Beziehungen zwischen beiden Metropolen in der ersten Hälfte des Jahrhunderts porträtiert. „Neue Türen“ im Ost-West-Dialog sollten während der Festwochen geöffnet und ein deutlicher Gegenwartsbezug hergestellt werden. Viel Raum und Zeit wird auch den unter Stalin verfolgten Komponisten eingeräumt werden. Es wird außerdem dazu kommen, daß der Dichter Jewgenij Jewtuschenko die Nacht, die er kürzlich mit Harald Juhnke verbracht hat, öffentlich wiederholen wird. Oha.

Roman Polanski hat es abgelehnt, zur Werbung für seinen neuen Film Der Tod und das Mädchen Pressekonferenzen auf einem Schiff vor der amerikanischen Ostküste zu geben. Die Behörden mögen ihn nicht mehr hineinlassen, weil er sich kurz vor dem gegen ihn eröffneten Prozeß wegen Verführung Minderjähriger verflüchtigt hatte. Die Amerikaner, so ließ der Düpierte kürzlich verlauten, hätten ein sehr merkwürdiges Verhältnis zum Sex. „Es sei leichter, jemand zu ermorden.“ Diese Bemerkung im Zusammenhang mit einem Film dieses Titels mutet doch einigermaßen prekär an. In Paris habe sich niemand um die Geschichte gekümmert. Oui, oui, die Stadt der Liebe, oui. Polanski: „Ich würde gern zurückkommen. Aber was kann ich tun? Nichts. C'est la vie.“

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