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Wenn die Festtage krank machen ...

■ Berliner Institut erkennt schnell die gefährlichen Erreger

Nicht überall wird zu Weihnachten Geflügel gegrillt, der Festbraten kann auch vom Rind oder dem Schwein sein. Und nicht immer liegt es an zu vielen Süßigkeiten, wenn den Feiertagen Durchfall folgt.

Das Berliner Robert-Koch-Institut empfiehlt für diesen Fall: Ab zum Arzt! Es könnten gefährliche Kolibakterien sein. Und die sind nur anfangs schnell und wirksam zu bekämpfen. Kolibakterien leben im Darm jedes Menschen und sind in der Regel harmlos. Es gibt jedoch einige Formen, die starke Zellgifte absondern und im menschlichen Körper schwere Schäden verursachen.

Sie kommen im Darm gesunder Rinder sowie anderer Wiederkäuer vor und werden mit dem Kot ausgeschieden. Beim Schlachten können sie jedoch auch ins Fleisch gelangen. Wird es dann unzureichend gegart oder wie Tatar sogar roh gegessen, besiedeln die Keime den menschlichen Darm.

Erkrankungen beginnen zumeist mit Durchfall, der blutig sein und mit Unterleibskrämpfen einhergehen kann. Nach dem Abklingen der Durchfälle kann es in einigen Fällen zur Zerstörung der roten Blutkörperchen und der Filterfunktion der Nieren kommen. Diese Symptome sind lebensbedrohlich. In Deutschland erkranken jedes Jahr bis zu 880 Menschen an solch einer Nierenschädigung. Betroffen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren. Von den schweren Krankheitsverläufen endet jeder zehnte tödlich.

Das Berliner Robert-Koch-Institut hat eine Methode entwickelt, um krankmachende von harmlosen Kolibakterien zu unterscheiden. Es rät jedem, der länger als zwei Tage an einem schweren Durchfall leidet, sofort einen Arzt aufzusuchen. Sind gefährliche Kolibakterien die Ursache, ist eine Antibiotikatherapie nur in den ersten Tagen wirksam. ötm

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