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Autoüberfall auf Einzelhandel

■ Kasseler Studenten protestieren mit dem Auto gegen Autoverkehr

Ungewöhnlicher Protest in Kassel: Studenten der Gesamthochschule mobilisieren zu einem „Auto-Day“. Um gegen die autofixierte Verkehrspolitik der CDU zu demonstrieren, sollen die Studenten einfach nur das tun, was alle tun: ins Auto steigen und in der Innenstadt einen Parkplatz suchen – stundenlang und immer wieder. Bei 20.000 Studenten, von denen 43 Prozent ein Auto besitzen, sei der Zusammenbruch des Verkehrs in der Kasseler Innenstadt unvermeidlich, glauben die Initiatoren. Selbst wenn nur 2.000 zusätzliche Autos unterwegs seien, werde die City kollabieren.

Für ihren Autoüberfall haben sich die GHK-Demonstranten just den umsatzstärksten Tag des Jahres ausgesucht: den letzten langen Weihnachts- und Einkaufssamstag. Einzelhandelsverband und IHK haben bereits eine Krisensitzung einberufen. Sie befürchten starke Umsatzeinbußen.

Die Zeiten von Protestplakaten und Radlerdemos seien vorbei, erklären die Studenten. Um wirklich etwas gegen den „Autowahn“ zu tun, müßten „auch Ökologen mal ins Auto klettern“. Der Protest mit der neuen „affirmativen Auto- Strategie“ richtet sich insbesondere auch gegen die Verteuerung des Semesterabonnements zur Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.

Die Kasseler Polizei zeigte sich gestern hilflos gegenüber den angekündigten Protesten. Da die Studenten bewußt auf Plakate verzichten („zu teuer“), können die Demonstranten im Verkehrsgewühl nicht ausgemacht werden. Und Autofahren ist ja bekanntlich nicht verboten. Manfred Kriener

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