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Knast für Ex-NPDler

■ Gericht verhängte gestern dreieinhalb Jahre Haft wegen versuchten Mordes

Schwerin (AFP) – Der ehemalige NPD-Kreisvorsitzende im mecklenburgischen Hagenow, Rüdiger Klasen, ist gestern zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Schweriner Landgericht befand den 27 Jahre alten Angeklagten in einer Revisionsverhandlung des versuchten Mordes, der schweren Brandstiftung und des schweren Landfriedensbruchs für schuldig. Klasen hat nach Ansicht der Richter im Juli 1992 einen Anschlag auf ein Asylbewerberheim in Bahlen bei Boizenburg organisiert und dabei billigend den Tod von Menschen in Kauf genommen. Der Bundesgerichtshof hatte im April ein erstes Urteil gegen Klasen aufgehoben, da das Schweriner Gericht in der ersten Verhandlung im vergangenen Jahr die Anklage wegen versuchten Mordes fallengelassen hatte. Der ehemalige NPD-Mann selbst hatte sich nicht an dem Angriff im Juli 1992 beteiligt, bei dem mehrere Heimbewohner einen Schock erlitten hatten. Neun Mittäter im Alter zwischen 15 und 21 Jahren waren in früheren Verfahren zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Wegen desselben Anschlags hat die Schweriner Staatsanwaltschaft den NPD-Vorsitzenden von Schleswig-Holstein, Heinrich Förster, angeklagt. Sie wirft ihm als eigentlichen Drahtzieher des Überfalls ebenfalls versuchten Mord vor.

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