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„Blauer Engel“

■ betr.: „Falscher Umweltengel“ (Mit grünen Computern auf du und du), taz vom 6.12.94

Ganz so flügellahm wie Annette Jensen schreibt, ist der „Blaue Engel“ für Computer nicht. Die Vergabegrundlage berücksichtigt sehr wohl, daß die Herstellung eines Computers einen erheblichen Einfluß auf seine Ökobilanz hat. Neben Anforderungen an eine recyclinggerechte Konstruktion (einfache Demontierbarkeit, keine Verbundmaterialien u.a.), die die Wiederverwertung der Materialien erleichtern, ist insbesondere an eine Verlängerung der Lebensdauer der Geräte gedacht worden. Um nicht schon nach drei Jahren zu Elektronikschrott zu werden, müssen die Umweltzeichen-Geräte modular aufgebaut sein und es muß beispielsweise möglich sein, eine höhere Prozessorleistung zu installieren, den Arbeitsspeicher zu erweitern und die Grafikfähigkeit aufzurüsten. Bei der Herstellung der Kunststoffteile dürfen keine Schadstoffe wie Cadmium, Blei oder bromierte Flammschutzmittel verwendet werden.

Daneben sind natürlich auch Anforderungen für den Betrieb der Computer festgelegt worden, wie ein spezieller Ruhezustand mit niedrigem Energieverbrauch oder strahlungsarme Monitore. Der „Blaue Engel“ ist damit der derzeit einzige – notwendigerweise relative – Ökostandard für Computer, der nicht nur auf einzelne Aspekte, wie beispielsweise den Energieverbrauch abhebt. Holger Brackemann,

Pressesprecher des

Umweltbundesamtes, Berlin

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