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China: Arbeitslager für Bürgerrechtler

■ Anwalt Zhou Guoqiang, langjähriger Aktivist der Opposition, ohne Verfahren für drei Jahre eingesperrt

Peking (dpa) – Der prominente chinesische Dissident, der Anwalt und Arbeiteraktivist Zhou Guoqiang, muß für drei Jahre ins Arbeitslager. Die Strafe wurde bereits vor mehr als drei Monaten ohne Gerichtsverfahren verhängt, doch erst jetzt seiner Frau Wang Hui mitgeteilt. „Es gibt keinen Grund dafür. Alles, was er getan hat, war im Rahmen des Rechts“, sagte Wang Hui am Freitag. Die Behörden hätten ihr bisher noch nicht einmal eine formelle Begründung für die Strafe gegeben.

Sobald diese vorliege, werde sie Klage gegen die Lagerverwaltung und das Polizeiministerium einreichen. Die Aussichten sind höchst ungewiß, da das Gericht diese nicht annehmen muß. Wang Hui äußerte Sorge über den Gesundheitszustand ihres 40jährigen Mannes, der unter Herz- und Magenbeschwerden leide.

Der Bürgerrechtler, der auch als Dichter unter dem Namen Aqu bekannt ist, war im März wegen „ungesetzlicher Handlungen sowie Anstiftung von Unruhe und Störung der sozialen Ordnung“ festgenommen worden. Er habe sich mit „inländischen und ausländischen regierungsfeindlichen Kräften zusammengetan“. Zhou Guoqiang gehört zu den Unterzeichnern einer „Friedenscharta“ für Menschenrechte und freie Meinungsäußerung vom November 1993. Er war bereits in der Bewegung „Mauer der Demokratie“ Ende der 70er Jahre und 1989 bei den blutig niedergeschlagenen Studentenunruhen aktiv. Danach saß er ein halbes Jahr in Haft.

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