■ Leistungsbereit: Der Fön als Heizlüfter
Worauf achten Sie, wenn Sie einen neuen Fön oder einen neuen Staubsauger kaufen? Auf die „Leistung“ des Geräts. Der Begriff legt das ja nahe: Viel „Leistung“ leistet viel. Je mehr Watt, desto schneller sind die Haare trocken. Und desto sauberer wird der Teppichboden. Mittlerweile gibt es Staubsauger mit einem Stromverbrauch bis 1.400 Watt; Haarföns werden mit 2.000 Watt Leistung verkauft – mehr braucht auch ein Heizlüfter nicht. Bei den Kleingeräten ging der Trend in den letzten Jahren eindeutig nach oben, anders als bei Waschmaschinen oder Kühlschränken.
Doch unser aller Alltagskriterium „Leistung“ ist leider ziemlicher Quatsch. Denn auf allen diesen Haushaltsgeräten wird die aufgenommene Leistung angegeben. Ob ein Staubsauger den Strom in Erwärmung des Gehäuses umsetzt, in Lärm oder in den erhofften Luftzug – das erfährt der Verbraucher dadurch nicht. Dadurch wird sinnlos Energie verpulvert, meint Rüdiger Simonides von der Stiftung Warentest: „Entscheidend ist bei einem Staubsauger nicht die Watt- Zahl, sondern wie gut die Düse konstruiert ist.“ Doch die wenigen sparsamen Geräte auf dem Markt würden kaum gekauft.
Bleibt nur eine Lösung: Staatliche Vorgaben, wieviel ein Gerät verbrauchen darf – in den USA schon lange üblich. Die Verbraucher würden den Unterschied nicht merken, meint Simonides: „Wenn es eine gesetzliche Vorgabe gäbe, kämen die entsprechenden Geräte innerhalb von zwei Wochen auf den Markt. Und sie wären genauso gut wie diejenigen, die mehr Strom verbrauchen.“
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