„Weiblichkeit“ bewahren

■ betr.: „Pollig-knolliges Gesamt kunstwerk“ (Bodybuilding, weibli ches), taz vom 4. 1. 95

[...] Uralter Grundgedanke des Artikels: Negativ angesehene Eigenschaften kann man bei Männern schon kritisieren, aber an Frauen sind sie noch viel unverzeihlicher, besonders, wenn es sich um äußerliche Eigenschaften handelt. Denn da sollte es den Damen doch immer noch in erster Linie um ihre Wirkung auf das männliche Geschlecht gehen. Auf keinen Fall sollten sie selbst aussehen wie „eine andere Art Männer“, sondern ihre Weiblichkeit bewahren, so wie Herr Hefele sie gerne sähe.

Flachbrüstigkeit scheint seiner Ansicht nach Frauen von vornherein zu disqualifizieren und darf gerne herhalten, um sie lächerlich zu machen. Nun, mich persönlich interessiert die Länge von Herrn Hefeles Penis nicht besonders, und es liegt mir auch fern, die Qualität seines Artikels damit in Beziehung zu setzen. Da es aber weitere Folgen seines „ausgewählten Sammelsuriums grauenhafter und nervtötender Sportarten“ zu geben scheint, würde es mich schon interessieren, ob er männliche Fußballspieler oder sonstige Sportler an ihrer Penislänge, ihrer Attraktivität und daran mißt, ob sie sich denn auch ihre „wahre Männlichkeit“ erhalten haben? Yvonne Papendorf, Münster