: Untersuchung bestätigt: Passivrauchen macht krank
Das Nichtraucherschutzgesetz der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird heute erstmals im Abgeordnetenhaus beraten. Der Entwurf sieht vor, daß am Arbeitsplatz und in öffentlichen Gebäuden Rauchen nur noch in Raucherzonen erlaubt ist. Nach den Winterferien wird im Gesundheitsausschuß eine Anhörung stattfinden. Mit einer Abstimmung, bei der der Fraktionszwang aufgehoben werden soll, rechnet der gesundheitspolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Bernd Köppl, noch vor der Sommerpause.
Wie gesundheitsschädlich Passivrauchen ist, erläuterte gestern auf einer Pressekonferenz Dr. Elke Roßkamp vom Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene (früheres Bundesgesundheitsamt). Da ein Raucher höchstens 25 Prozent des Tabakrauchs aufnimmt, werden drei Viertel des Qualms in die Raumluft abgegeben. Wenn in einem 50 qm großen Zimmer in einer Stunde sechs Zigaretten geraucht werden, ist der Richtwert für Formaldehyd bereits überschritten.
Für einen Nichtraucher mit einem rauchenden Ehepartner sei das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, um 40 Prozent höher als für Nichtraucher, die keinem Passivrauch ausgesetzt sind, so Roßkamp. Einen „deutlich belegten Zusammenhang“ zwischen Gesundheitsschäden und Passivrauchen gebe es auch bei Herzerkrankungen. Hier ist das Risiko der Passivraucher um 20 bis 30 Prozent höher als das von Nichtrauchern, die nicht durch Passivrauch belastet werden. Über 50 Studien belegen, daß Kinder durch Passivrauchen Schäden davontragen. Sie neigen eher zu Atemwegserkrankungen und Mittelohrentzündungen. Asthmaanfälle treten häufiger auf. win
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