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Berlin zahlt für KZ-Gedenkfeiern

■ Senat beteiligt sich finanziell an den Gedenkfeiern mit ehemaligen Häftlingen in Sachsenhausen und Ravensbrück

Berlin will sich nun doch finanziell an den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen beteiligen. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) hat dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) eine entsprechende Zusage gemacht. Dies erklärte Senatssprecher Michael- Andreas Butz jetzt gegenüber der taz. Offen ist noch die Höhe der Mittel. „Wir haben zunächst unsere grundsätzliche Bereitschaft erklärt“, meinte Butz.

Von Brandenburger Seite war wiederholt der Wunsch nach einer „angemessenen“ finanziellen Beteiligung Berlins an den Kosten für die zentralen Feierlichkeiten geäußert worden. Diese finden am 23. April vormittags in Ravensbrück und anschließend in Sachsenhausen statt. Im Mittelpunkt der beiden Gedenkveranstaltungen stehen ehemalige KZ-Häftlinge der beiden Lager. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat vor geraumer Zeit rund 1.800 Einladungen an frühere KZ-Insassen im In- und Ausland verschickt. In ersten Schätzungen wurde von rund 1.100 Teilnehmern ausgegangen. Um deren An- und Rückreise sowie Unterbringung zu finanzieren, wurden der Stiftung zusätzliche Mittel in Höhe von rund 1,2 Millionen Mark zur Verfügung gestellt, die sich der Bund und das Land Brandenburg je zur Häfte teilen.

Aller Voraussicht nach wird die jetzige Summe aber überschritten, weil sich offenbar mehr Gäste als zunächst angenommen gemeldet haben. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wurde in den letzten Wochen von Zusagen überschüttet. Ein Finanzierungsdefizit droht aber nicht, da die Potsdamer Landesregierung mögliche Mehrkosten ausgleichen will.

Berlin sei aus „moralischen Gründen“ zur finanziellen Beteiligung aufgerufen, meint der Sprecher des Kulturministeriums in Potsdam, Ferdinand Nowak. Sachsenhausen sei schließlich „das eigentliche Berliner Konzentrationslager“ der Nazis gewesen.

Erwartet werden Gäste aus der ganzen Welt, unter anderem den Vereinigten Staaten, Israel, Belgien, Frankreich und Polen. Obwohl gestern offiziell der Anmeldeschluß ablief, wird die Stiftung aber flexibel mit weiteren Anfragen ehemaliger KZ-Häftlinge aus Ravensbrück und Sachsenhausen umgehen. „Auf ein paar Tage kommt es nicht an“, so Nowak. Für das Projekt haben mehrere Institutionen ihre Hilfe zugesagt. So will die Deutsche Bahn AG die Gäste auf ihrem Streckennetz kostenlos befördern. Auch die Lufthansa hat verbilligte Tarife für Flüge der ausländischen Gäste in die Bundesrepublik zugesichert. Severin Weiland

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