: Legte die „Bajuwarische Befreiungsarmee“ die Bomben?
■ Nach den Anschlägen: Österreich trauert und sucht nach Schuldigen / Grüne gegen Vranitzky
Berlin (taz) – Nach den Bombenanschlägen im Burgenland hat Österreichs Innenminister Franz Löschnak gestern vor weiteren „Sprengfallen“ gewarnt. Die Ermittlungen hätten noch keine konkrete Spur gebracht. Durch Rohrbomben waren im Burgenland am Wochenende vier Roma getötet worden, am Montag wurde ein Kroate schwer verletzt. Ein Bekennerbrief war unterzeichnet mit „Bajuwarische Befreiungsarmee“.
Während SprecherInnen aller Parteien die Anschläge verurteilten, ist die Debatte über die politische Verantwortung in vollem Gange: Die Bundessprecherin der österreichischen Grünen, Madeleine Petrovic, griff im Gespräch mit der taz den sozialdemokratischen Bundeskanzler Franz Vranitzky scharf an. Der sei „immer noch politisch fehlgeleitet und meint, Jörg Haider rechts überholen zu müssen“. Das Innenministerium sei selbst zu einem Sicherheitsrisiko geworden, innerhalb der Polizei gebe es „braune Zellen“.
Die extreme Rechte organisiert sich zur Zeit in „klandestin operierenden kleinen Zellen“, wie einzelne Nazi-Führer kundtun. Die stört es wenig, daß einige ihrer Führer wie etwa Gottfried Küssel im Gefängnis sitzen.
Foto: Reuter Seiten 3 und 10
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