piwik no script img

Das Profitsystem für die Schule

■ betr.: „Die neue Freiheit der Schule: ein eigenes Profil“ von Sy bille Volkholz, taz vom 28./29. 1. 95

Arme Grüne, das ist also Euer Umbau der Industriegesellschaft – das Profitsystem soll nun auch in die Schule einziehen.

Das Vetorecht der Schulleiter, der Maulkorb der SchülerInnenvertretungen, die Schulkonferenz als Absegnungsort der guten Ideen von Oben, alles das wird unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten richtig quälend. Jetzt macht aber wacker alle selbstbestimmt mit! Natürlich nur entsprechend Eurer gesellschaftlichen Position. Die SchülerInnen sollen Klos und Flure putzen, die Eltern Stühle reparieren, und die LehrerInnen sollen den Verwaltungskram der Schulsekretärin übernehmen. Das schafft Profit fürs eigene Schulprofil, erwirtschaftet durch Eigenarbeit. Jede Hausfrau kennt das. Mehr Arbeit im Haus, und ein Paar Schuhe sind vom Haushaltsgeld gekauft. Wurde dadurch die patriarchale Institution Familie für Frauen selbstbestimmt?

Good bye, Familie, good bye, Schule. Freie Wahl der Lebensformen, freie Wahl der LehrerInnen, keine Wahl der Grünen. Irmgard Schaffrin, Bochum

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen