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Bis 2002 ins „Licht“ von Stockhausen

■ An der Hochschule für Kunst knipst man Stockhausens Komponierlämpchen an

Mit Wagner ringen, heißt verlieren. Karlheinz Stockhausen kämpft noch. Seit 1981 schreibt er an einem siebenteiligen Riesenopernzyklus „Licht“. Nach den Wochentagen sind die einzelnen Schöpfungen benannt, 2002 droht die Vollendung, und dann soll auch Richard Wagners Mammutwerk, die Ringtetralogie, endlich überholt sein.

Stockhausen hat, wie kein anderer in der musikalischen Moderne, eine kontroverse Einschätzung provoziert. Ein kleiner Ausschnitt des monströsen Gesamtkunstwerks ist jetzt in der Hochschule für Künste in der Dechanatstraße zu erleben, denn die Pianistin Claudia Birkholz hat „Luzifers Traum“, die erste Szene aus „Samstag aus Licht“ auf das Programm ihres Klavierabends gesetzt.

Hier werden die Elemente Luft, Wasser, Erde, Feuer und Licht beschworen. Das ist szenisch konzipiert, also nicht ganz einfach für eine Pianistin, die sprechen, singen und sich bewegen muß: hier gibt es eine Regie von Jochen Biganzoli. Auch die anderen Stücke des Abends versprechen einiges: eine Palette von Techniken des spanischen Komponisten Cristobal Halffter, denn er hat sein Stück für einen Klavierwettbewerb geschrieben. Der holländische Komponist Robert Zuidam kommt aus der Popmusik, hat sich mit Franz Zappa auseinandergesetzt: die Pianistin Claudia Birkholz zeigt mit diesem Abend einen weiteren Aspekt zeitgenössischer Ästhetik.

Ute Schalz-Laurenze

Claudia Birkholz spielt „Luzifers Traum“ aus dem Zyklus „Samstag aus Licht“ heute um 20 Uhr im Konzertsaal der HfK in der Dechanatstr.13-15.

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