: Hotel-Lehrlinge als Billigarbeiter
Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe würden häufig als billige Arbeitskräfte ausgenutzt, ohne ihnen dabei die geforderten Lehrinhalte zu vermitteln, kritisierte die Gewerkschaft Nahrung—Genuß—Gaststätten (NGG). Auszubildende aus renommierten Hotels kritisieren, oft mehr als zehn Stunden am Tag ohne Ausgleich arbeiten zu müssen und in „Feuerwehreinsätzen“ von der Rezeption zum Tellerspülen oder zum Zimmerreinigen geschickt zu werden. So gab eine angehende Restaurantfachfrau an, drei Tage in der Woche jeweils fünf Stunden Silber putzen zu müssen. Ferner sei die für Schichtdienst vorgeschriebene Ruhepause von zehn Stunden oft nicht gewährleistet. Gegen Ausbildungsbestimmungen werde im Billigrestaurant genauso verstoßen wie im Luxushotel. Auffällig sei der hohe Anteil von Auszubildenden am Personal. Im Hotel President zum Beispiel seien es 39,7 Prozent, im Radisson Plaza Hotel 22 Prozent und im Hotel Palace 21,4 Prozent.ADN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen