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Schönefeld schafft die meisten Arbeitsplätze

■ CDU-Fraktionschef Landowsky: Grundstücksdeal auch in Sperenberg aufdecken

taz: Der Bundesrechnungshof kritisiert die Flughafenplanung. Unter anderem werde der Großflughafen „ohne Not zu groß“ geplant. Teilen Sie diese Kritik?

Klaus Landowsky: Der Bundesrechnungshof sagt, die Varianten Schönefeld-Nord und -Süd haben aufgrund falscher Daten schlecht abgeschnitten. Ich glaube, einige Stellen in Brandenburg kannten diese Ergebnisse und favorisieren aus sachwidrigen Erwägungen heraus Sperenberg und Jüterbog.

Aus welchem Grund?

Da wird das landesplanerische Interesse sein, die Mitte Brandenburgs zu erschließen. Aber wenn Berlin und Brandenburg fusionieren, spielt dieser Aspekt nicht die entscheidende Rolle. Bei der Bevölkerungsentwicklung wird es einen Zustrom nach Berlin geben. Darauf muß reagiert werden, und zwar mit der Schaffung von Arbeitsplätzen in Berlin. Mit dem Standort Schönefeld könnten die meisten Arbeitsplätze geschaffen werden.

Es scheint eine Mehrheit für Sperenberg zu geben. Wollen Sie die Standortdebatte neu eröffnen?

Man muß jetzt die wirklichen Gründe für eine Entscheidung untersuchen. Zunächst einmal muß man den Grundstücksverkehr an allen Standorten aufdecken. Ich habe das Gefühl, daß Brandenburgs Finanzminister Kühbacher, das Aufsichtsratsmitglied der Flughafen-Holding, Ruhnau, die Westdeutsche Landesbank und der Chef der Flughafen-Holding, Hölzel, auf Entscheidungen in einer Weise Einfluß nehmen, die ich rational nicht nachvollziehen kann. Dann muß die Frage der Kosten und der Beeinträchtigungen geklärt werden. Die Bevölkerung um Sperenberg wird mit der Abholzung von 22 Millionen Bäumen nicht einverstanden sein. Der Flugverkehr wird einen geringeren Umfang annehmen als angenommen. Das alles muß bis zum Sommer geklärt werden. Wichtig finde ich, daß die Entscheidung fällt. Ich kann mir vorstellen, daß die Option Sperenberg offenbleibt.

Das hört sich ja so an, als wenn gar keine Entscheidung über einen Standort getroffen werden soll.

Ausgeschieden ist Jüterbog, ausgebaut werden muß Schönefeld, gesichert werden muß Sperenberg. Sonst gibt es eines Tages vielleicht überhaupt keinen Großflughafen. Ob eines Tages Schönefeld mit einer integrierten Lösung diese Aufgabe übernehmen kann, finde ich eine spannende Frage.

Integriert heißt: Man baut von Schönefeld in den Süden weiter. Soll es etwa gar keinen neuen Großflughafen geben?

Ich möchte nicht mit Begriffen operieren wie neu und alt. Der Hauptstadt muß ein zentraler großer Flughafen zur Verfügung stehen. Interview: Dirk Wildt

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