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Die Slip-Mauritius

Köln (taz) – Wer häuft heutzutage noch Briefmarken, Telefonkarten oder Swatch-Uhren an? Ein neues Sammelobjekt stellte kürzlich ein sächsischer Slip-Hersteller auf der Herren-Mode-Messe in Köln vor. Unterhosen in „limitierter Auflage von 2.000 bis 4.000 Stück“ zum Preis von 29 bis 39 Mark. „Limitierung steigert die Begehrlichkeit“, preist Geschäftsführer Wolfgang Jassner die Blaue Mauritius unter den Schlüpfern an. Der Slogan des Ex-DDR-Unternehmens auf der rotschwarzen Verpackung soll nach „Freiheit und Abenteuer“ klingen, hat aber eher den Sound von Südfrüchtemangel und Unfreiheit: „Direkt an den Mann gebracht. Die leibeigene Serie.“ Die Mittelsbacher Firma, die früher Tricotex hieß und boomt, obwohl ihr die Treuhand eine dunkle Zukunft vorhersagte, hat übrigens auch einen genialen neuen Namen. So richtig was für den kleinen Italiener im Ostler: „Bruno Banani“. Gerd Michalek

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