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Wettbewerb ab in die Mülltonne

■ Neuer Vorstand der BSR will sich Müllmonopol sichern

Die Krise in der Führungsspitze der Berliner Stadtreinigungsbetriebe ist beendet. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU), präsentierte gestern einen neuen Vorstand, nachdem er den alten in der vergangenen Woche überraschend absetzen ließ. Vorstandsvorsitzender ist seit gestern Peter von Dierkes, der Generalbevollmächtigter und Vorstandsmitglied beim privaten Abfallentsorger Alba war. Das Ressort Personalwesen übernimmt Christoph Landerer, der seit 1991 im Aufsichtsrat der BSR sitzt. Helmut Paschlau, Leiter des Amtes für Abfallwirtschaft in München, übernimmt den gleichnamigen Bereich bei der BSR. Jürgen Chibiorz, im letzten Vorstand für das Abfallressort zuständig, betreut den Bereich Reinigung.

Von den Veränderungen in der Führungsspitze der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) werden die Berliner wenig merken. Wie Pieroth berichtete, wollen sich Aufsichtsrat und neuer Vorstand das Müllmonopol für weitere vier Jahre sichern. Damit sollen Hauseigentümer gezwungen werden, ihre grauen Hausmülltonnen bis 1999 in jedem Fall von den BSR leeren zu lassen – auch wenn es billigere Anbieter in der Privatwirtschaft gibt. Der entsprechende Anschluß- und Benutzungszwang läuft Ende dieses Jahres aus, das Abgeordnetenhaus muß einer Verlängerung zustimmen.

Pieroth kündigte gestern außerdem den Abbau von 2.500 Stellen an, ohne aber einen Zeitraum zu benennen. Die Privatisierung von Teilen der Stadtreinigung schloß er aus. Vorstandschef von Dierkes will sich für eine Kooperation mit Privatunternehmen engagieren, sich an ihnen beteiligen oder sie auch erwerben. Dirk Wildt

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