CDU macht Kompromißvorschlag für Tempodrom

■ Moessinger: Damit können wir leben / Mehrheit für Anhalter Bahnhof in Sicht

Die Kreuzberger CDU hat ein Kompromißangebot gemacht, mit dem eine Ansiedlung des Tempodroms am Anhalter Bahnhof in greifbare Nähe rückt. Wie die taz gestern auf Anfrage erfuhr, hat der Kreisvorstand der Kreuzberger CDU am 6. Februar Bedingungen formuliert, unter denen er dem Projekt zustimmen will.

Der ökologische Neubau des Tempodrom soll „soweit wie möglich“ nach Süden, also in Richtung Landwehrkanal, verschoben werden, erklärte der CDU-Vorsitzende Gerhard Engelmann. Der Rundbau solle elipsenförmiger gestaltet werden, so daß er den geplanten Park nicht in zwei Hälften zerteile. Rund um das Tempodrom müsse die Grünfläche ausgebaut werden. Dafür erwarte man, daß der Senat die nötigen Investitionsmittel bereitstelle. Im Genehmigungsverfahren müsse sichergestellt werden, daß genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Zusätzlich müsse ein Schallgutachten erstellt werden. Außerdem fordert die CDU, daß die Möckernstraße bei Abendveranstaltungen völlig gesperrt wird, damit die Anwohner nicht vom „Parkplatzsuchverkehr“ belästigt werden.

Tempodrom-Chefin Irene Moessinger erklärte gestern: „Damit können wir leben. Wir denken, daß wir diese Bedingungen erfüllen können.“ Ihre Architektin Jutta Kalepky prüfe dies gerade.

„Wenn eine andere Partei mitzieht, wird es eine Mehrheit für den Standort Anhalter Bahnhof geben“, erklärte der CDU-Kreisvorsitzende Engelmann. Seine Partei hatte den Vorschlag von Bezirksbürgermeister Peter Strieder (SPD) zunächst abgelehnt. Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hatte sich jedoch für den Anhalter Bahnhof eingesetzt. Mit den Stimmen von CDU und SPD ist nun eine Mehrheit für diesen Standort in Sicht.

Am Freitag wollen Moessinger und Kalepky nochmals mit den Kreuzberger Grünen sprechen, die dem Projekt nach wie vor ablehnend gegenüberstehen. Strieder war gestern nicht zu erreichen. Es ist zu erwarten, daß die Bezirksverordnetenversammlung am 15. März über den Standort abstimmt. Dorothee Winden