: Doch keine Majestätsbeleidigung
Bangkok (dpa) – Ein in Thailand wegen Majestätsbeleidigung angeklagter Franzose ist am Mittwoch von einem Gericht in Bangkok freigesprochen worden. Lech Thomasz Kisiliewicz (45) hatte sich an Bord eines Flugzeugs lauthals beschwert, weil er aus Rücksicht auf eine in der Nähe schlafende thailändische Prinzessin sein Frühstück im Dunkeln einnehmen mußte.
Der in Japan arbeitende Ingenieur saß während eines Flugs von Delhi nach Tokio kurz vor Weihnachten neben Prinzessin Somsawalee, der ersten Frau des Königssohns und voraussichtlichen Thronfolgers Prinz Olasathilat. Als der Steward ihm untersagte, zur Einnahme des Frühstücks die Deckenleute einzuschalten, weil die Prinzessin noch schlief, sagte Kisiliewicz: „Ich will nicht schlechter als ein König behandelt werden. Ich erwarte erstklassigen Service.“ Ein Leibwächter der Prinzessin zeigte den Franzosen daraufhin wegen Majestätsbeleidigung an. Er wurde nach der Landung verhaftet und später gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt.
Die weisen Richter sahen es als erwiesen an, daß Lech Thomasz Kisiliewicz sich in erster Linie über den schlechten Service der Fluggesellschaft beschweren wollte und keinesfalls eine Majestätsbeleidigung im Sinn hatte.
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