: The Kids are all right
■ Neue Studie zu Sexual-Strafverfahren
Kinder werden in Strafverfahren um sexuellen Mißbrauch offenbar nicht so stark belastet wie bislang angenommen. Dies ist das vorläufige Ergebnis einer Studie am Institut für Forensische Psychiatrie. Die kindlichen Opfer würden in der Regel nicht mehrmaligen polizeilichen oder richterlichen Vernehmungen ausgesetzt und nur ausnahmsweise auf ihre Glaubwürdigkeit hin begutachtet, sagte gestern die Mitautorin der noch nicht abgeschlossenen Untersuchung, Renate Volbert. Ein Belastungsfaktor für die Kinder sei die lange, im Schnitt 41 Wochen dauernde Zeitspanne zwischen Anzeige und Hauptverhandlung. Manche Kinder müßten bis zu drei Jahren auf die Verhandlung warten. Die Untersuchung beruht auf der Analyse aller im Jahr 1991 bei der Staatsanwaltschaft eingegangenen Fälle, etwa 1.100. Vergleichbare Untersuchungen für andere Landgerichtsbezirke Deutschlands liegen nicht vor. dpa
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