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Lokalkoloratur

Noch bevor er seinen Schreibtisch fand, bekam er von der damaligen taz-Koordinatorin den Auftrag, etwas Nettes übers Wetter zu schreiben. An seinem letzten Arbeitstag machte der Himmel mit Wind und Hagel soviele Zicken, als flehe er: Bitte Uli, schreib noch mal über mich. Vielleicht ist Petrus aber auch genauso traurig wie wir. Uli Exner, der drei Jahre lang alles wesentliche aus dem dickwandigen grauen Haus neben der Börse reportierte, hat gestern leise Servus gesagt. Vielleicht komme er ja eines Tages wieder, vertröstete er uns, die wir nicht verstehen können, daß einer diesem unverwechselbaren Betriebsklima entflieht. Auch die PolitikerInnen werden traurig sein, wenn sie den Exner nicht mehr haben, der es verstand, die Vorgänge im Rathaus so eingängig zu beschreiben, daß sie selbst sie verstehen. Der Hannoveraner bleibt Hamburg erhalten, geht zu einem Produkt, über dessen Namen wir beleidigt schweigen. In seine Fußstapfen tritt eine Nachfolgerin, die auch gleich Erfahrungen mit dem Schmuddelwetter machte. Wegen des starken Windes hätte sie es fast nicht bis zur Chemnitzstraße geschafft. Hilft nichts, Petrus, Uli geht.

kaj

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