Unterm Strich

Ein neuer Roman des britischen Schriftstellers Salman Rushdie hat Unfrieden im französischen Verlagswesen gestiftet. Die Pariser Editions Plon haben die Verlagsrechte für „The Moor's last sigh“ und eine Novellen-Anthologie „East, West“ bei einer Versteigerung für 450.000 Dollar (688.500 Mark) erworben. Damit überboten sie den Verleger Christian Bourgois um 30.000 Dollar. Bourgeois hat Rushdies „Satanische Verse“ in Frankreich veröffentlicht und wird deshalb ebenso wie der Autor selbst vom islamischen Regime des Iran mit dem Tod bedroht. „Das ist wie im Fußball, für Geld ist ein Transfer zu haben“, jammerte Bourgois. „Ich bin von Teheran zum Tode verurteilt worden. Es ist eine Beleidung, das nicht zu berücksichtigen.“ Der neue Roman soll in Frankreich 1996 erscheinen.

Projekte gibt's, die gibt's eigentlich gar nicht: Unter dem Motto „Für bärenstarke Menschenkinder“ wird es am 26. März in ganz Deutschland insgesamt 182 Sondervorstellungen des mit Schauspielern neuverfilmten „Dschungelbuchs“ geben, vier Tage bevor der Film offiziell anläuft. Der Erlös der Veranstaltungen soll Unicef-Impfprojekten zur Verfügung gestellt werden. Kinder zahlen zehn, Erwachsene 17,50 Mark – mit genau diesem Betrag kann ein Kind in den Entwicklungsländern eine komplette Schutzimpfung gegen Masern, Keuchhusten, Tetanus, Diphterie, Kinderlähmung und Tuberkulose geschützt werden.

Der legendäre „Donald“-Zeichner Carl Barks will dem österreichischen Graphiker Gottfried Helnwein in einem zweiten Versuch die derzeit in Hamburg laufende Duck- Ausstellung gerichtlich verbieten lassen. Er habe Helnwein rund 250 Skizzen „ausschließlich für seine Privatsammlung übergeben“, die Schau sei ohne sein Einverständnis zustande gekommen. Ausstellungsrechte habe er Helnwein nicht übertragen, „sondern sogar ausdrücklich untersagt, da ich nicht wollte, daß speziell diese in meinen Augen absolut unfertigen Großskizzen öffentlich in einem Museum gezeigt werden“. Dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe hielt der Zeichner vor, die Ausstellung trotz der laufenden Auseinandersetzungen nicht abgesagt zu haben. Jürgen Döring vom betroffenen Museum wies die Vorwürfe zurück. Der Konflikt gehe nicht auf Barks zurück, sondern werde von seinen beiden Managern betrieben.