Wie ich davon erfahren habe

Löcher in Trennwänden, Cruising in Moskau, Freunde und Gönner – eine russische Initiation  ■ Von Jewgeni Karitonow

Das war, als ich (von Izewsk) nach Moskau fuhr, am Internationalen Frauentag, dem 8. März, da hab' ich alles darüber erfahren. Oder nein, da war vorher noch die Sache mit dem berühmten Künstler. Er kam zu uns in die Schule und fragte mich, ob ich zu ihm ins Studio käme und für ihn Modell stehen würde. Na ja, und dann hat er angefangen, so zu reden, aber ziemlich diskret, und überhaupt war die Sache, daß er mein Lehrer war und ich sein Schüler. Er hat mir die Augen geöffnet für die Kunst. Er sagte, daß sie das wichtigste in meinem Leben sein sollte und alle anderen Ablenkungen einen nur versumpfen lassen. Die Hauptsache wäre, hart zu arbeiten und Künstler zu werden. Er hat sich, alles in allem, anständig benommen – und überhaupt wär' das ja ganz eklig gewesen, er war 60. Als Mensch habe ich ihn sehr geachtet. Er hat mir viel Gutes gezeigt, und im Bett haben wir nur nebeneinander gelegen, und er hat mich gestreichelt; er sagte, er wär' ganz wild auf mich und meine Figur, ich wär' alles für ihn, sein Sohn, seine Frau, sein Freund, sein Schüler. Übrigens ist er verheiratet und hat Frau und Tochter.

Dann hat er mich für den Feiertag am 8. März nach Moskau geschickt, damit ich in Kunstgalerien gehe und mir Ausstellungen angucken soll. Er gab mir die Adresse eines Freundes, auch Maler, verheiratet, unmusikalisch. Na ja, und dann hab' ich in Moskau davon erfahren: am Bikowo-Flughafen ging ich aufs Klo, da stand alles auf den Wänden, man soll durch das und das Loch gucken. Und da war ein Typ, der mir ein Zeichen machte und mir durch ein Loch in einer Trennwand einen blies.“

„Und wie hast du vom Cruising im Stadtzentrum erfahren?“

„Na, der Typ da hat's mir erzählt und mich gefragt, ob er mich da wiedertreffen könnte. Ich hab' ihn nicht getroffen, dafür andere. Dadurch weiß ich das alles. Ich mußte mich bloß sehen lassen, und schon haben die mich angesprochen. Ich hab' diesem abgewunken und auf jenen keine Lust gehabt. Ich hab' immer genau hingeguckt, um zu sehen, wen ich leiden kann.“

„Aber was war ganz früher, als du noch fast ein Kind warst? Hast du da nicht was ähnliches vielleicht mit einem Schulfreund gemacht?“

„Ja, ich hatte einen Freund. Wir haben zusammen gewichst.“

„Oft?“

„Klar, sobald keiner geguckt hat, waren wir dabei. Aber wir haben nur gewichst, sonst nichts.“

„Und hattest du Mädchen?“

„Ja, na klar.“

„Warum hast du jetzt keine feste Freundin?“

„Die sind alle irgendwie blöd. Ich hab' nie eine feste Freundin gehabt. Was soll das auch, mit ihnen herumspazieren, ausgehen und ständig irgendwas reden müssen. Nein danke. Die wollen nicht wirklich mit einem pennen. Die wollen bloß, daß du sie gut leiden kannst und mit ihnen ausgehst. Ab und zu hab' ich eine dazu gekriegt. Das gefiel mir dann sehr gut. Einmal hab' ich auf einer Kolchose ein Mädchen anderthalb Stunden lang durchgepflügt, ich hab's auf meiner Armbanduhr nachgesehen. Es war ein Experiment, ich wollte es unter Kontrolle haben. Immer, wenn ich beinahe kam, hielt ich es zurück. Sie hat Eimer vollgeregnet.“

„Aha – und was magst du lieber, mit Mädchen oder mit Jungen?“

„Mit Mädchen natürlich, die wickeln sich ganz fest um einen rum. Das mag ich sehr. Und es bleibt die ganze Zeit feucht.“

Aber dann erzählte er mir mehr, sowohl über die Zeit in Moskau als auch über seine anderen Kontakte. „Eigentlich war es doch nicht auf dem Flughafen, wo alles anfing. Und auch nicht mit dem Künstler. Es war, als ich einmal durch Kirow spazierte, und da in einem Klo hatte einer an die Wand geschrieben: ,Geh' zu der und der Toilette auf der und der Straße.‘ Und das hab ich gemacht.“

„Hattest du keine Angst? Hat es dich nicht angewidert?“

„In Kirow kannte mich keiner, und ich kannte auch keinen da. Und am selben Abend wollte ich abfahren. Da war dann also dieser Typ da, echt häßlich, aber jung. Er hatte eine Brille auf und dann diese dicken Lippen. Er sagte, ich sollte in die Kabine neben ihm gehen. Dann machte er mir Zeichen und nahm mich in den Mund. Wow! Das war entschieden besser als jede Möse, sogar feuchter. Er hatte so einen riesigen Mund, war vorsichtig mit seinen Zähnen, alles war so weich. Ich war total hingerissen, und er war auch begeistert und meinte: ,Du hast so ein Riesending! Ich würd' dich gern wiedersehn!‘ Ich hab gesagt ,Nein, das geht nicht. Ich fahr' heute abend schon wieder.‘ Und dann er: ,Dann komm vorbei, wenn du das nächstemal hier bist.‘ Aber er war mir zu häßlich, mit seinen dicken Lippen und so einem Riesenmund. Na, egal – als ich in Izewsk zurück war, fing ich an, mich nach solchen Leuten umzugucken.“

„Und wo hast du sie gefunden?“

„An solchen Orten eben und auf Bahnhöfen. Nur waren die alle so schrecklich, überhaupt gar keine jungen Leute, die man mögen könnte. Sie haben sich ständig übereinander lustig gemacht, hatten immer diese anderen Namen, wie Juliet, ein anderer ließ sich Jaqueline nennen, einen nannte man die Nonne, weil er in der Kirche arbeitete und da allen und jeden korrumpierte. Und dann der berühmte Künstler. Als er in die Schule kam, wußte ich schon alles darüber. Ich kapierte sofort, was los war, als er mich zu sich einlud. Als ich dann Modell stand, fing er sofort damit an, du weißt schon. Er faßte mich ganz leicht an und sagte: ,Du hast wirklich einen wie ein kleiner Hengst.‘ Das war bei ihm im Studio. Dann gingen wir in ein anderes Zimmer. Da stand ein Sofa und daneben ein kleines Tischchen mit Getränken drauf. Er bat mich, mich neben ihn aufs Sofa zu legen und faßte meinen Schwanz. Er meinte, Frauen würden verrückt nach ihm sein, und er umarmte mich. Natürlich hab' ich das nicht besonders genossen mit ihm im Bett. Er war alt. Aber als Mensch war das was anderes. Er hat mir viel gegeben, wir waren mehr als Freunde. Ich hab' ihn wirklich respektiert. Er sagte manchmal: ,Ach jeh, ich würde mich so gern von dir nehmen lassen, aber das Loch ist zu eng. Deiner geht da einfach nicht rein.‘ Er hat mich gewichst, aber mehr so, daß ich es genießen sollte und auf eine Art, von der der Typ mit den dicken Lippen keine Ahnung hatte. Er sagte zu mir: ,Nie in deinem Leben darfst du jemandem sagen, daß du bei mir gewesen bist und mir Modell gestanden hast.‘ Er schenkte mir ein Porträt, das er von mir gemalt hatte und bat mich, es niemals jemandem zu zeigen. Dann meinte er: ,Eines Tages, wenn du mit deinen Studien fertig bist und selbst Künstler geworden bist, darfst du es zeigen. Ich werde selbst den Leuten erzählen, daß du mein Schüler bist. Aber noch geht das nicht. Wenn du das machst, muß ich mich umbringen. Ich würde alle meine Funktionen verlieren. Ich habe zu viele Feinde.“

Am 8. März beschloß ich dann, meine allererste Reise nach Moskau zu machen. Er sagte, ich sollte Galerien besuchen und gab mir eine Adresse zum Übernachten. Und so kam ich schließlich bis ins Stadtzentrum. Das wichtigste war, ihn zu kennen. Am letzten Abend kam dieser Typ namens Mischa auf mich zu, der war nett, trug einen kleinen Schnauzbart, und ich mochte ihn sofort lieber als alle anderen. Wir gingen zu ihm nach Hause. Er lebte mit seiner Schwester und ihrem Mann, aber die waren nicht zu Hause. Wir gingen ins Bad, er cremte mich hinten ein und fickte mich. Ich mochte ihn sehr gerne. Das war das einzige Mal, daß ich selbst gerne einem einen geblasen hätte – und ich hab's nicht gemacht! Gott sei dank kamen seine Schwester und ihr Mann vom Essen, zu dem sie eingeladen waren, gar nicht wieder, und wir konnten die ganze Nacht zusammen schlafen. Am nächsten Tag ging mein Flugzeug. Ich konnte mich bis zum letzten Augenblick kaum von ihm losreißen und kam in allerletzter Minute zum Abflug. Ich konnte an gar nichts anderes mehr denken. Er ging mir ständig im Kopf rum. Als ich zurückkam, war es gerade so frühlingshaft, und ich spazierte durch die ganze Stadt, um jemanden zu finden, der wenigstens so aussah wie er. Aber es gab niemanden. Wir haben uns geschrieben. Ich konnte kaum den 1. Mai abwarten, wo ich für die Feiern wieder nach Moskau fahren wollte. Ich erzählte meinem Lehrer alles über ihn, aber der war gar nicht angetan. Er sagte, ich sollte lernen und nur ans Lernen denken, daß solche Abenteuer nur ein Sumpf wären, der mich runterziehen würde. Er redete so lange auf mich ein, daß ich schließlich nicht ging. Ich schrieb an Mischa, daß ich nicht kommen würde. Er antwortete nicht mehr. Ich schrieb dann an Sascha, diesen Freund, mit dem ich in der Schulzeit zusammen gewichst hatte. Ich schrieb: ,Ich muß dich sehen. Du wirst staunen, was ich dir zu erzählen habe. Was ich in Moskau alles erlebt hab'! Du wirst Bauklötze staunen. Um Himmels willen, komm und besuch mich, ich kann dir unmöglich davon schreiben.‘

Statt also am 1. Mai nach Moskau zu fahren, um Mischa zu treffen, fuhr ich, wie mein Künstlerfreund mir geraten hatte, ins Dorf zurück und sah meinen Schulfreund Sascha. Er hörte mir zu und war total begeistert. Er heizte die Sauna an und sagte, ich soll alles mit ihm machen, was sie mit mir in Moskau gemacht hatten. Hieß das etwa, daß ich ihm einen blasen mußte, weil die mir in Moskau einen geblasen hatten? Ich hab' seinen Schwanz immer ziemlich schrecklich gefunden, irgendwie krumm und mit einer blauen Spitze. Na ja, da kam ich also nun nicht drum rum und machte es, aber mir wurde echt schlecht dabei. Das war's für mich, das mach' ich nie im Leben noch mal!

Irgendwie ist er sowieso total weich, sitzt immer nur zu Hause. Er liest gerne geschichtliche Werke, aber nur über das alte Rußland. Den Westen kann er nicht leiden, ein echter Patriot. Er hört nur klassische Musik, überhaupt keinen Pop oder Unterhaltungsmusik, die kennt er kaum, hat erst vor kurzem angefangen, ab und zu mal so was zu hören.

Und was ist er überhaupt für ein Freund? Man lernt seine Freunde erst kennen, wenn man in Schwierigkeiten ist. Aber er ist nur da, solange es um seine eigenen Interessen geht. Einmal, als wir noch zur Schule gingen, sind wir mal zusammen zum Tanzen gegangen. Und die Mädchen haben sich total an mich rangemacht und wollten alle mit mir tanzen. Und deren Typen haben gesagt, ich soll machen, daß ich wegkomme. Aber ich wollte nicht als Feigling dastehen und hab' weitergetanzt. Da haben sie mich nach draußen geschleppt und mich vermöbelt, daß mir die Lippe geblutet hat. Kommt Sascha raus und meint: ,Laß uns bloß abhauen!‘ Hatte Angst, mit mir weiter dazubleiben. So ein Freund ist das.“

* * *

Zu den Feiertagen der Oktoberrevolution fuhr ich selbst nach Izewsk. Und da traf ich sie alle: den berühmten Künstler und etwas später Sascha. Serjoscha lud Sascha extra für mich zu einem Besuch ein. Der Künstler war durchaus nicht der kleine alte Mann, den ich mir nach Serjoschas Erzählungen vorgestellt hatte. Er hatte direkt nach dem Krieg eine gute Ausbildung genossen, und sein Studio war auch nicht der Keller, den ich mir vorgestellt hatte, sondern ein geräumiger, äußerst sauberer Saal mit gebohnertem Fußboden in einem modernen Mietshaus. Seine Gemälde waren, was man gemeinhin in Kulturpalästen so zu sehen kriegt. Und der berühmte Künstler war persönlich sehr bescheiden und höflich, als ob ihm ein Platz in den Kunstgeschichtsbüchern ohnehin sicher wäre. Das beste, was ihm passieren könnte, wäre einer dieser gemeinen neuen Gangster, der an seine Position rankommen will und ihn deshalb bei den Wichtigtuern der Künstlergewerkschaft anschwärzt. Einer, der im Krokodil [berühmte sowjetische Satirezeitschrift; d. Red.] über ihn auspackt und sein gesamtes jetziges Leben vernichtet, so daß er als Bettler in die Welt gehen müßte. Dann würde er vielleicht wirklich noch ein berühmter Künstler werden können.

Sascha kam am Revolutionstag. Da waren sie dann, Serjoscha und Sascha Seite an Seite. Serjoscha, ein Luftikus und Bruder Leichtfuß, ein Tänzer, von dem seine Freunde, die anderen Studenten im Wohnhaus, mitkriegen, daß er anders ist als sie, den sie aber deshalb gerne mögen und, ohne es zu merken, mit ihm sogar ein bißchen flirten – und Sascha, der vor allem zu Hause sitzt und das alte Rußland studiert und die Kirche und das auch gerne weitermachen will, bis sich irgendwann irgendwas für ihn ergibt. Als er also hörte, daß ein Freund von Serjoscha aus Moskau kommt, macht er sich auf und bewegt sich aus seinem Dorf heraus. Jetzt sitzt er da und wartet, was sich tut. Von allein. Ich hab das Gefühl, daß er gespannt ist wie ein Flitzebogen, aber er zeigt es nicht. Später im alten Bett ist er unglaublich nachgiebig und lieb, schlank und warm und sehr jung. Er genießt alles, was man mit ihm macht. Zögernd faßt er meinen Schwanz an, und nur, weil ich ihn in die Richtung gelenkt habe. Von allein hätte er nie den Mut gefunden.

Welche Zukunft sehe ich für Sascha? Er sollte in jedem Fall bei der Kirche versuchen, einen Job zu finden. Dort würde alles wunderbar für ihn zusammenkommen. Er hat die Prüfung, um Geschichte studieren zu können, nämlich nicht bestanden, obwohl das doch sein Lieblingsthema ist; aber im Grunde kennt er sich nur in alter russischer Geschichte aus. Was für eine wunderbare Enge! Was für ein Talent, nur eine Sache zu lieben und weder rechts noch links zu gucken. Er hat eine gehorsame, unschöpferische Natur. Er weiß, was wann passiert ist, wer wie hieß und welchen Rang er hatte – und daran ist nichts verkehrt, im Gegenteil, daran ist sogar etwas sehr schön. Er wäre ein guter und gehorsamer Gemeindepfarrer.

Serjoscha sagt: „Das ist doch nicht dein Ernst. Er würde nie etwas tun, was seine Eltern nicht wollen.“ Saschas Vater ist Parteiorganisator auf einer Kolchose und seine Mutter Lehrerin. „Das wär' für sie eine schreckliche Schande.“

„Aber kein bißchen, Serjoscha. Sascha müßte nur bereit sein, einiges auf sich zu nehmen und sich Mühe zu geben, es ihnen ausführlich zu erklären. Er könnte ihnen zum Beispiel sagen, daß aus sowjetischer Sicht trotz aller antireligiösen Propaganda die Kirche im Grunde eine sehr respektable Organisation ist, mit Rängen und Karriereaussichten. Er könnte anführen, daß Breschnjew dem Patriarchen und den Metropoliten an Revolutionsfeiertagen sogar Medaillen an die Brust geheftet hat.“

Die alten Frauen in ihren Dörfern haben immer schon gesagt, daß Sascha mal Priester wird, bei all den alten Büchern und Kruzifixen, die er sammelt. Und was für einen wunderbaren Priester er abgeben würde mit seinen schmachtenden Augen, den dichten schwarzen Augenbrauen und dem lebhaften Mund. Dazu gehört eigentlich nur noch der Bart. Er soll sich da wirklich steif machen und sehen, daß er aufs Seminar nach Zagorsk kommt. Dort wird er seine Nische finden. Sodomie ist unter den Seminaristen unter Garantie weit verbreitet, wie überhaupt in der Kirche. Oh ja, wenn einer der Jungen sich vor den anderen immer ein wenig versteckt und in den Ecken herumdrückt, wenn er all die rauhen Spiele nicht mitspielt, wenn ein Junge nicht von Kriegen und Autos träumt, sondern von zölibatären Heiligen in ihren wunderbaren Roben, dann ist so ein Junge, wie Wassili Rosanow sagt, ein männliches Mädchen.

Es gibt allerdings eine Alternative für Sascha außerhalb der Kirche. Serjoscha hatte auch dem berühmten Künstler von Sascha erzählt, und auch er war, wie ich, neugierig und wollte wissen, wann Sascha mal kommt. „Du mußt ihn mal mitbringen zu mir. Ich habe Beziehungen, ich kann ihm einen Platz in der Geschichtsfakultät verschaffen.“ Und Sascha hat Serjoscha schon vorgehalten, daß er den berühmten Künstler nicht recht würdige: „Er hat unglaublich gute Beziehungen. Er könnte dir bei deiner Karriere behilflich sein.“

Kurzum, Sascha wäre für den berühmten Künstler ein echter Fund. Er wünscht sich doch so sehr einen diskreten, treuen Jungen, der nicht in der Szene verkehrt, und Sascha wäre vollauf zufrieden mit einer monogamen Beziehung zu einem alten Mann. Gleichzeitig würde er sich wunderbar als Historiker ausbilden lassen, Marxismus- Leninismus lernen und in die KP eintreten. Der Künstler würde ihm eine Ehefrau zuführen, um ihre Liaison zu verstecken, und alles wäre wunderbar und nach dem grau- mausigen Geschmack des berühmten Künstlers. Da wäre es schon besser, wenn Serjoscha ihn dem berühmten Künstler gar nicht erst vorstellte. Sascha soll bei der Kirche Unterschlupf suchen, und wir, wir machen auf der Landkarte der UdSSR ein Kreuz, das anzeigt, wo ein gewisser junger Priester aus unserer Bekanntschaft seine Herde hütet.

Jewgeni Karitonow lebte von 1941 bis 1981. Zu Lebzeiten erschienen seine Texte nur im Samisdat; 1993 publizierte der Glagol-Verlag Moskau eine zweibändige Sammlung seiner Texte.