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Grosny: Kern verschluckt

■ Gratschow zufrieden mit Krieg

Moskau (rtr/taz/AFP) – Die russischen Truppen in Tschetschenien haben nach Ansicht des Verteidigungsministers Pawel Gratschow den harten Kern des tschetschenischen Widerstands in Grosny gebrochen. Dennoch müsse noch mit „terroristischen Akten“ gerechnet werden, sagte Gratschow gestern in Moskau vor der russischen Armeeführung zum Beginn eines Treffens zur Bilanzierung des russischen Kaukasusfeldzuges. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax lehnte Gratschow Friedensverhandlungen ab.

Die russischen Truppen standen derweil kurz vor der Einnahme der Stadt Goity südlich von Grosny. Über Lautsprecher forderte die russische Armee die 11.000 Einwohner und 30.000 Flüchtlinge in der zuvor weitgehend kaputtgebombten tschetschenischen Stadt dazu auf, der Einnahme zuzustimmen, um Verluste unter der Zivilbevölkerung und eine Zerstörung der Stadt zu vermeiden. In Goity hieß es dazu, man werde dem russischen Einmarsch aus praktischen Erwägungen zustimmen, wenn die russische Armee garantiere, Menschen und Eigentum unangetastet zu lassen. Das ist nach den bisherigen Erfahrungen jedoch unwahrscheinlich.

Unterdessen hat die UNO- Menschenrechtskommission, wie bereits vor Wochen vereinbart, eine „Erklärung“ zur Lage in Tschetschenien abgegeben. Darin wird „tiefe Besorgnis im Hinblick auf die unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt“ durch die russische Armee geäußert und eine Lösung der Krise im Rahmen der territorialen Integrität Rußlands gefordert. Die Erklärung war zuvor von der russischen Vertretung in der Menschenrechtskommission gutgeheißen worden.

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