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Ein Bett aus Kornfeld

■ Strohsofas: Die bequeme, aber nicht ganz billige Art, das Klima zu schonen

Wenn am Monatsende der UN- Klimagipfel eröffnet wird, darf sich eigentlich niemand mehr beruhigt zurücklehnen. Schon gar nicht auf einem herkömmlichen Sofa, denn für dessen Herstellung werden unter hohem Energieeinsatz durchschnittlich 25 Liter Rohöl verbraucht. Die lassen sich einsparen, wenn die gemütlichen Möbel mit Stroh gefüllt werden. „Viele haben den alten Strohsack im Kopf, bei dem man das Stroh alle zwei Jahre wechseln muß, um unangenehme Mulden und Kuhlen zu vermeiden“, weiß Gabi Schuhmacher um die Vorurteile gegen Strohsofas. Die Geschäftsführerin der Wohnopposition schwärmt jedoch: „Das mit Latex besprühte Stroh und die besondere Verarbeitung machen die Sofas gleichzeitig elastisch und fest.“ Das bestätigt auch das Möbelprüfinstitut der Landesgewerbeanstalt Bayern, das die Farmhouse-Kollektion der niedersächsischen Firma Schlüter intensiven Tests unterzog: 15 Jahre und mehr können die Sofas formstabil halten, so das beeindruckende Ergebnis.

Daran ändert auch Ungeziefer nichts, kämpft Schlüter-Produktionsmanagerin Heidemarie Meverth gegen einen weiteren Vorbehalt: „Milben fressen kein Stroh, nur Eiweiß. Außerdem wird das Stroh gründlich durch Luftgebläse und Hitze gereinigt.“

Selbst Nässe könne den Möbeln nichts anhaben, bestätigt Katharina Kirschstein von der Kokosvaeverie: Wasser werde von Stroh zwar aufgenommen, „aber auch wieder abgegeben“. Abgesehen davon müsse die Nässe erst einmal durch die Schurwolle gelangen, die das Stroh umhüllt und die ebenfalls Feuchtigkeit speichere und wieder in die Zimmerluft abgebe. Die Folge ist gesundes Raumklima.

Doch für viele Kunden seien gar nicht diese Vorteile von Bedeutung, schränkt Trollhus-Geschäftsführer Klaus Genrich ein: „Die meisten Kunden kommen, weil sie die Form der Sofas toll finden. Es interessiert nur wenige, daß es mit Stroh gepolstert ist.“ Während Gabi Schuhmacher versichert, daß viele Käufer trotz des höheren Preises gerade ein Strohsofa wollten, wird Genrich nur selten nach Möbeln aus nachwachsenden Rohstoffen gefragt. Die meisten empfänden aber den Aspekt, etwas für die Umwelt zu tun, als erfreuliche Beigabe. Eva Blank

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