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Vom Verkauf zur Versöhnung

Marketing hatte immer den Charakter des „hard sellings“, des knallharten Verkaufs. Produzenten sahen sich als große Strategen, die ihre Pfeile auf die Zielgruppen anlegten und diese zur Strecke brachten. Die Werbung spielte dabei die Rolle der prostitutiven Lockung in die Verkaufsfalle. Der Produzent sendet sozusagen einen Köder aus, der Konsument sollte anbeißen.

Das tat er in den letzten Jahren immer seltener. Hier liegt die eigentliche Ursache der Rezession. Konsumenten lassen sich aufgrund des Paradigmawechsels nicht mehr strategisch befehlen. Zielgruppen lösen sich auf, der Konsument wird der eigentliche Planer. Der Produzent muß sich „von innen heraus“ mit den neuen Idealen seiner Konsumenten verbinden, er muß eine versöhnliche Haltung einnehmen. Etwas pathetisch ausgedrückt: die Verschmelzung von Idealen zwischen Konsument und Produzent. Wenn ich gesagt habe: der Konsument ist der eigentliche Planer, so möchte ich Roman Antonoff zitieren, der gesagt hat: Produzenten müssen Sinngeber sein. Denn nur einen ideenreichen Freund, einen Sinngeber akzeptiert der „neue“ Konsument. Es muß zu einem interessanten Dialog und Austausch zwischen beiden kommen, möglicherweise endet dies mit dem Austausch von Waren und Dienstleistungen. Dieser freiwillige Austausch ließe sich so definieren: wer aufhört zu verkaufen, wird mehr verkaufen. Jürgen Kleiber-Wurm

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