: Umweltschutz contra Naturschutz
■ betr.: „Vögel oder Klima schüt zen?“, taz vom 1. 3. 95
[...] Der NABU vormals Bund Deutscher Vogelschutz und auch der BUND zeigen seit Jahren deutlich auf, daß insbesondere in wertvolle Landschaften gestellte Windschaufeln verheerende Folgen verursachen. Umfangreiche Studien hierzu liegen vor!
Wir haben nichts gegen Windräder auf Hausdächern oder in Industriegebieten, aber bei der Absicht die Energiemengen in Deutschland auf Windräder umzusetzen, hätten wir hier Windradwälder. Da diese „Dinger“ keine Gemeinde auf öffentlichen Plätzen haben will, landen diese nützlichen Geräte dann in besten Biotopen ohne Vorbereitungskonzepte.
Den Vögeln auf ihren fixierten Flügen bleibt nur die Eingewöhnung auf die unberechenbaren Rotoren oder der Tod. Versucht Euch mal den simulativen Flug auf dem Computer-Spiel durch einen Windmühlenwald vorzustellen. Weiterhin sterben unzählige Vögel auf Strommasten und an Glasfassaden weltweit. Die angerichteten Folgen sind nicht zu regenerieren.
Zudem gibt es keinen Streit unter Umweltschützern, sondern einen Streit zwischen Umweltschützern (Schützer für die guten Bedingungen für Menschen auf der Erde) und Naturschutz (Schützer für alle Lebensformen gleichberechtigt auf dieser Erde). Ihr solltet diese Begriffe nicht fortlaufend falsch anwenden und verfälschen. Die BSR, der Senat und die Atomlobby – das sind alles Umweltschützer für die Interessen der Menschen ... aber eben noch lange keine Naturschützer!
Zudem könnte ja die Intelligenz der Öko-Ingenieure mal auf die Idee kommen, Gitter um die Rotoren der Windmühlen zu legen, wie etwa an Ventilatoren in Wohnräumen vorhanden. Die Luftdurchlässigkeit ist wohl trotzdem zu gewährleisten. Aber das kostet Geld, also lassen wir leider unsere restlichen Vogelarten aussterben, um für Unsummen Papageien und Kanarienvögel aus Übersee einzuschmuggeln. Der sogenannte Umweltschutz muß demnach auch anwendbar naturverträglich sein als Alternative! [...] Reiner Schicks, AGIT, Berlin
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen