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Sie konnten nicht zusammenkommen

■ Keine Annäherung im Kaukasus

Moskau (AFP/dpa) – Die für das Wochenende geplanten Friedensgespräche zwischen russischen und tschetschenischen Militärvertretern sind nicht zustande gekommen. Russische Truppen verhinderten nach Angaben eines inguschischen Regierungsvertreters, daß die tschetschenische Delegation zum Verhandlungsort reisen konnte.

Inguschien hatte sich für eine Friedenslösung in der Nachbarrepublik Tschetschenien eingesetzt, in die Mitte Dezember russische Truppen einmarschiert waren. An den Friedensgesprächen sollten neben den Militärkommandeuren beider Seiten auch der russische Statthalter in Tschetschenien, Nikolai Semjonow, und der tschetschenische Mufti Muchammad Alsabekow teilnehmen. Letztere hatten am Donnerstag einen Waffenstillstand gefordert.

Tschetschenische Vertreter berichteten am Sonntag von russischen Bombenangriffen rund um Grosny. Nach russischen Angaben mußten die Tschetschenen auf Grund der Attacken eine strategisch wichtige Straße im Westen der Stadt aufgeben. Am Samstag seien bei Angriffen auf zwei Bergdörfer in Südtschetschenien 17 Menschen getötet und 40 verletzt worden.

Die Regierungen der USA und Frankreichs stellten sich am Freitag trotz des Tschetschenienkriegs hinter die russische Regierung. US-Präsident Bill Clinton versicherte, sein Vertrauen in Jelzin sei „sehr stark“. Er räumte ein, daß die Krise in Tschetschenien ein „sehr heikles“ Problem sei; Jelzin habe jedoch zur „Mäßigung“ aufgerufen und tue dies immer noch. Der französische Staatschef François Mitterrand bezeichnete den Tschetschenienkonflikt bei einem Treffen mit dem russischen Ministerpräsidenten Viktor Tschernomyrdin am Freitag als innerrussische Angelegenheit. „Mitterand unterstützt uns, und das ist es, was zählt, in der schwierigen Phase, die unser Land erlebt“, sagte Tschernomyrdin nach der Begegnung in Paris.

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