: Zeigen, was –ne Harfe ist
■ Heute im Schlachthof: Jazzharfenistin Deborah Henson-Conant
Eine Harfe gehört schon an sich nicht zu den eben gängigen Instrumenten im Jazz- oder Pop-Bereich, als Leadinstrument ist sie hingegen absolute Seltenheit. Das liegt wohl auch an dem eher süßlichen Wohlklang, der gemeinhin mit der Harfe produziert wird. Nicht zuletzt deshalb ist sie ja auch in ätherischen New Age-Kreisen so beliebt. Ganz anders geht die US-amerikanische Harfenistin und Sängerin Deborah Henson-Conant mit ihrer Harfe zur Sache. Durch ihre Spielweise erweitert sie das klassische Klangspektrum ihrer 47saitigen Konzertharfe. Mit virtuoser Pedaltechnik läßt sie ihr Instrument mal wie eine voluminöse Bluesgitarre klingen, mal wie eine Ukele oder einen Funkbass. Klassisch ausgebildet, entführt Henson-Conant die Harfe nicht nur technisch aus ihren alten Bezügen, sondern auch stilistisch. In ihren Kompositionen vermengen sich Blues-, Latin- und Jazzelemente zu eingängigen Songs.
Daß Deborah Henson-Conant irgendwie auch Gemeinsamkeiten mit einem anderen Extrem-Harfenisten hat, dem Marxbrother Harpo, belegen ihre zum Teil skurrilen Texte, zum Beispiel über nächtliches Leben in Kühlschränken oder Streßanalysen von trägerlosen Abendkleidern, sowie ihre außermusikalische Aktivität als Direktorin des „Museum of Burned Food“. Im Gegensatz zu Harpo ist sie allerdings nicht stumm, sondern singt auch zu vielen ihrer Stücke. Begleitet wird sie auf ihrer Tour, die in Bremen startet, vom guatemaltekischen Perkussionisten Ricardo Monzon, der u.a. mit Gary Burton und Paquito D'Rivera auftrat, und dem deutschen Bassisten Wolfgang Diekmann.
Farina
Heute abend um 20.30 Uhr im Schlachthof (Kesselhalle)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen