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Hauptsache verhaftet

■ Roldán-Skandal vor Spaniens Parlament

Madrid (taz) – Jetzt ist es amtlich: Luis Roldán, Ex-Chef der spanischen Guardia Civil, der am 27. Februar in Bangkok verhaftet wurde, hat niemals Laos betreten; der Auslieferungsbescheid aus Laos ist gefälscht. Minister Juan Alberto Belloch trat gestern vor den Justiz- und Innenausschuß des Parlamentes, um die Ungereimtheiten aufzuklären.

„Ich hätte von Anfang an meine Zweifel über die Echtheit dieser Papiere zugeben können“, so der Minister in seiner einstündigen von ständigen Zwischenrufen unterbrochenen Rede. Als man den Hinweis auf Laos erhielt, „schloß man ein Manöver von Roldán selbst nicht aus“. Deshalb „entschied man sich, mit größter Vorsicht mitzuspielen, um die Verhaftung nicht zu gefährden“. Schließlich kam es zur Übergabe von Luis Roldán im Transitraum des Flughafens Bangkok durch „jemanden, der sich mit einem Dienstausweis der laotischen Polizei auswies“. Das wichtigste, so Belloch, sei doch jetzt, daß Roldán in Gewahrsam sei und sich für alles verantworten müsse. Der Ex-Guardia-Chef hatte sich im vergangenen Jahr abgesetzt, als er in einer gigantischen Korruptionsaffäre vor Gericht aussagen sollte.

Die Opposition gibt sich mit den Erklärungen des Innenministers nicht zufrieden. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß soll klären, ob die obskuren Umstände der Verhaftung, die beinahe eine Anklage Roldáns verhindert hätten, nicht doch von der Regierung eingefädelt sind, um sich dessen Schweigen zu erkaufen. Denn daß Roldán einiges weiß, was die Regierung González in Bedrängnis bringen kann, daran zweifelt niemand. Reiner Wandler

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