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Keine heile Welt

Auch in der Anthroposophischen Bewegung sind sie zu finden: die Ewiggestrigen, und der rückwärts auf die Persönlichkeit und das Werk Rudolf Steiners gewandte Blick läßt manchen vergessen, welches Jahr wir heute schreiben und welcher historisch gewordene Abgrund uns von dieser Zeit trennt. Wesentlicher aber sind die Keime für eine zukünftige Kultur in Steiners Werk. Daß diese heute auf vielen Gebieten Anerkennung finden, ist nicht den Ewiggestrigen zu verdanken, sondern denen, die lebenspraktisch und schöpferisch mit diesen Ansätzen umgegangen sind.

Im nachhinein ist man versucht, denen recht zu geben, die nach Eurer positiven Würdigung anthroposophischer Impulse im September wütende Leserbriefe verfaßten; es hätte ein objektiveres Bild gegeben, wenn bei dieser Gelegenheit deutlich geworden wäre, daß es auch innerhalb anthroposophischer Einrichtungen keine heile Welt gibt – als jetzt in einem mehr als einseitigen Verriß Anthroposophie in die rechte Ecke zu drängen. [...] Martin-Ingbert Heigl, Ulm

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