: BremerInnen in Kurdistan festgesetzt
■ Delegation im Hausarrest / Türkei hat Angst vor der Öffentlichkeit
Die Türkei steht unter Druck wegen der Militätaktionen gegen Kurden im Nord-Irak. Die Türkei steht odffensichtlich derart unter Druck, daß die türkischen Sicherheitskräfte nun eine sechsköpfige Bremer Delegation, die sich ein Bild von der Verhältnissen in türkisch-Kurdistan machen wollte, kurzerhand unter Hausarrest gesetzt haben. Eigentlich sollten die sechs gestern nach Bremen zurückkehren, der Flug ist erstmal geplatzt.
Seit dem 17 März hatte die Delegation von StudentInnen, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter und einem Krankenpfleger mehrere Gebiete in Kurdistan bereist. Eindrücke: zerschossene Häuser, tausende von Flüchtlingen, Unterernährung, das allgegenwärtige Militär und Sicherheitskräfte, die nichts unversucht ließen, Berichterstattung zu verhindern. Das Gepäck wurde durchsucht, Pässe beschlagnahmt, die Delegation in einen PKW geprügelt, um sie aus einem Konfliktgebiet zu drängen.
Als die Gruppe am Samstag schon auf dem Weg zum Flughafen war, wurde der Bus durch Militärs gestoppt und die Delegation im kurdische Cizre in einem Hotel arrestiert. Sämtliches Filmmaterial, ein Laptop, eine Videokamera und die Fotoapparate wurden beschlagnahmt. Mittlerweile hat sich die deutsche Botschaft in Ankara eingeschaltet. J.G.
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