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Unterm Strich

Der russische Schriftsteller Wladimir Maximow ist im Alter von 64 Jahren in Paris gestorben. Am Sonntag erlag er einem langjährigen Krebsleiden. Maximow gehörte in der Sowjetunion zu den führenden Regimekritikern. Als sein bekanntestes literarisches Werk gilt der Roman „Die sieben Tage der Schöpfung“ (1971). Maximow, der eigentlich Lew Samsonow hieß, wurde im November 1930 in Moskau geboren. Er verlor seine Eltern früh und lebte auf der Straße, bevor er mit 18 Jahren Arbeit in einer Kolchose fand. Nach Veröffentlichungen in einer Provinzzeitung scheiterte 1954 die Herausgabe seines ersten Gedichtbandes an einem Parteibeschluß: Das bereits druckfertige Werk wurde vernichtet. Seit 1960 lebte Maximow als freier Schriftsteller in Moskau. Anfang der 70er Jahre brachte ihn das Erscheinen seiner Romane „Die sieben Tage der Schöpfung“ und „Die Quarantäne“ bei den Kulturbehörden in Verruf, 1973 wurde er aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Im Jahr darauf verließ er das Land, um nach Frankreich zu gehen. Zuvor hatte er in einem offenen Brief an Heinrich Böll auf die Schwierigkeiten der regimekritischen Intellektuellen in der Sowjetunion hingewiesen. In Paris übernahm er die Chefredaktion des Dissidenten-Magazins Kontinent, 1975 wurde ihm daraufhin die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990 wurde er rehabilitiert.

Der Hamburger Zeichner Horst Janssen hat einen schweren Schlaganfall erlitten. Der 65 Jahre alte Janssen war am Samstag in seinem Haus im Hamburger Stadtteil Blankenese zusammengebrochen und mit einer halbseitigen Lähmung und einer Störung des Sprachzentrums ins Krankenhaus in Altona eingeliefert worden. Der Künstler wurde von den Ärzten zunächst in ein Koma versetzt, aus dem er nach Ablauf von drei bis vier Tagen wieder erwachen soll.

Der Kölner Maler Gerhard Richter hat am Sonntag in Jerusalem den mit 100.000 Dollar dotierten Preis der israelischen Wolf-Stiftung im Fach Kunst erhalten. In der Begründung der Stiftung heißt es, Richter werde damit geehrt „für seine weitreichende künstlerische Aktivität, die die zeitgenössische Kunstszene während der letzten drei Jahrzehnte beeinflußt“ habe. Der israelische Staatspräsident Eser Weizman überreichte Richter den Preis am Sonntag abend in der Knesset, dem Parlament in Jerusalem.

Chinesische Archäologen wollen darauf verzichten, die Grabkammer des 2.200 Jahre alten Mausoleums vom ersten Kaiser des Reiches der Mitte freizulegen. Sie hätten nicht die notwendigen technischen Voraussetzungen dafür, berichtete am Samstag die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Voraussetzung für eine Freilegung des Mausoleums von Kaiser Quin Shihuang wäre ein 87 Meter hohe und 700 Meter lange Schutzkonstruktion über dem Grabhügel.

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