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Eiskalte Frühlingsgefühle

■ Es bleibt alles, wie es ist: Weiterhin Kälte, Schnee und Schauer

Wer den Frühlingsanfang im Straßencafé oder auf dem Balkon hinter den frisch eingepflanzten Stiefmütterchen erleben will – bitte schön. Doch soll sich keiner beschweren, wenn der Milch- zum Eiskaffee wird und die zarten Frühlingsblüher zu Eiszapfen erstarren. In den nächsten Tagen wird es zwar weniger Schnee geben, doch frühlingshafte Temperaturen sind noch lange nicht in Sicht.

Heute erwartet uns das gleiche wie gestern, für morgen prognostiziert Horst Rohner, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes, satte fünf Grad bei leichter Bewölkung und wenigen Schauern. Am Freitag dann ist bei acht Grad wieder mit mehr Niederschlägen zu rechnen. Und am Wochenende läßt uns der Frühling mit mageren zehn Grad allein.

Bei allem Grund zum Fluchen über die Kälte ist der derzeitige Miniwinter nichts Außergewöhnliches, so Rohner. Es liege wohl an unserer „schnellebigen Zeit, daß man vergißt, daß das schon mal da war“. Erinnert sich etwa keiner mehr an den März 1970, als vierzig Zentimeter Schnee in der Stadt lagen? Noch bis in den April hinein müssen wir mit „all dem winterlichen Kram“ rechnen, zerstört Rohner all unsere erwachenden Frühlingsgefühle. Der Normalwert für den Monat März, in dem die Temperaturen zwischen minus elf und plus zwanzig Grad schwanken können, liegt bei 4,2 Grad. Barbara Bollwahn

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