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Algeriens Zeitungen protestieren

■ Sonderausgabe zu Journalistenmord / FIS-Führer verlegt

Algier/Berlin (AFP/taz) – Aus Protest gegen die Ermordung von mittlerweile 30 algerischen Journalisten seit Mai 1993 sind gestern alle großen Zeitungen des Landes in einer einzigen Ausgabe erschienen. Die Protestausgabe, zu der die Redaktionen von 16 arabisch- und französischsprachigen Zeitungen je eine Seite beisteuerten, war dem Herausgeber und Chefredakteur der Zeitung al-Moujahid, Muhamad Abderrahmani, gewidmet. Dieser war am Vortag erschossen worden. „Wir werden uns dem Terrorismus nicht beugen“, hieß es im Leitartikel.

Bei einer Großoffensive der algerischen Armee gegen Islamisten wurden nach einer Bilanz der arabischen Tageszeitung al-Hajat in den vergangenen Tagen auf beiden Seiten insgesamt 2.500 Menschen getötet. Wie das Blatt weiter berichtete, wurden unterdessen die beiden Führer der verbotenen „Islamischen Heilsfront“ (FIS), Abassi Madani und Ali Belhadj, an neuen Orten unter Hausarrest gestellt. Madani sei in ein Haus in Duira, 15 Kilometer südwestlich von Algier, gebracht worden, wo auch der 1965 gestürzte Präsident Ben Bella jahrelang untergebracht war. Belhadj soll sich jetzt in Tibaza an der Mittelmeerküste befinden.

Den gleichen Schritt unternahmen die Behörden bereits im September letzten Jahres, als die beiden FIS-Führer unter Hausarrest Kontakte zur FIS ermöglichen sollten. Im Januar waren sie wieder inhaftiert worden, nachdem der Dialog als gescheitert galt. kim

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