: Rache mit Raketen
■ Israel fordert von Syrien Einstellung der Hisbollah-Angriffe aus Südlibanon
Jerusalem (AFP) – Israel hat nach schweren Kämpfen im Süden Libanons am Wochenende von Syrien gefordert, die Schiitenmiliz Hisbollah an weiteren Angriffen zu hindern. Diese hatte nach einem israelischen Angriff auf einen ihrer Führer am Freitag rund 30 Katjuscha-Raketen auf Nordisrael abgefeuert und dabei einen Menschen getötet. Die israelische Regierung ließ Syrien über die USA eine Aufforderung zukommen, für die Einstellung der Angriffe zu sorgen.
„Die Syrer können die Waffen- und Geldtransfers aus Iran verhindern, die über Damaskus kommen, oder ihre Truppen in der libanesischen Bekaa-Ebene einsetzen, wo die Hauptstützpunkte der Hisbollah liegen“, sagte Israels Ministerpräsident Jitzhak Rabin.
Zuletzt waren im Oktober Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Todesopfer auf der israelischen Seite der Grenze gab es zuletzt 1993. Im Sommer 1993 war die israelische Armee in einer „Vergeltungsaktion“ gegen Dörfer in Südlibanon vorgegangen, aus denen Tausende Zivilisten flüchteten. Im Juli 1993 wurde dann ein Abkommen geschlossen. Es sieht vor, daß die Hisbollah keine Katjuschas auf Nordisrael schießt und Israel Dörfer und Zivilisten in Südlibanon verschont.
Freitag hatten israelische Militärs aus einem Hubschrauber den Hisbollahführer Rida Jassin bei Tyrus, 15 Kilometer von der israelisch besetzten „Sicherheitszone“ entfernt, mit einer Rakete getötet. Der israelische Koordinator für Südlibanon, Uri Lubrani, sagte gestern, der Angriff habe nicht gegen das Abkommen verstoßen. Jassin sei ein „militärisches Ziel“ gewesen, „und das wußte er genau“. Lubrani glaubt nicht, an eine Eskalation der Lage: „Die andere Seite weiß, daß sie nur verlieren kann, wenn wir wütend werden.“
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