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Nebenkosten steigen

■ Mieterbund beklagt Erhöhung der Wasser-, Abwasser- und Müllgebühren

Alsfeld/Hamburg (dpa) – Die Bürger müssen sich auf einen drastischen Anstieg ihrer Wohnnebenkosten einstellen. Der Bund der Steuerzahler und der Hessische Mieterbund warnten am Wochenende vor den Folgen der wachsenden Kommunalgebühren für die Beseitigung von Müll und Abwasser für die Budgets der deutschen Haushalte.

In vielen Gemeinden mit extrem hohen Wasser-, Abwasser-, Müll- und Straßenreinigungsgebühren hätten sich die Nebenkosten bereits zu einer „zweiten Miete“ entwickelt, betonten Vertreter des Hessischen Mieterbundes in Alsfeld. Vier-Personen- Haushalte zahlten im Jahr inzwischen bis zu 3.000 Mark für Nebenkosten. „Die Bürger müssen sich auf einiges gefaßt machen“, sagte der Vizepräsident des Bundes der Steuerzahler, Dieter Lau.

Während Mieter noch vor fünf bis sechs Jahren im Durchschnitt mit 1 bis 1,50 Mark pro Quadratmeter Wohnfläche ausgekommen seien, schlage dieser Posten inzwischen mit 2 bis 3, in größeren Wohnanlagen sogar schon mit 4 Mark pro Quadratmeter zu Buche, so der Mieterbund. Dabei seien die Heizkosten mit 1,50 Mark pro Quadratmeter noch nicht berücksichtigt.

Nach Ermittlungen des Mieterbundes sind die Abwassergebühren in der Zeit von 1989 bis 1994 um 52,4 Prozent, die Wassergebühren um knapp 30 Prozent, die Müllabfuhrgebühren um 105,7 Prozent und die Gebühren für Straßenreinigung um mehr als ein Viertel gestiegen. Im Vergleich dazu sei die allgemeine Lebenshaltung nur um 18,6 Prozent teurer geworden. Umweltschutzanforderungen und höhere Kosten seien nur teilweise der Grund; bei einigen Versorgungsunternehmen seien die Anhebungen hausgemacht. Um die immer schneller rotierende Gebührenschraube zu stoppen, forderte der Mieterbund unter anderem eine Prüfung der kommunalen Gebührenhaushalte durch unabhängige Wirtschaftsprüfer.

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