: Frauen in der Kultur: Viel Arbeit, wenig Geld
Oldenburg. „Seid nicht so bescheiden!“ Annette Fischer, Oldenburger Frauenbeauftragte, brachte vor Journalistinnen auf den kürzesten Nenner, was zwei Tage lang die Frauen aus Kunst, Kultur und Medien in Referaten, Diskussionen und Arbeitsgruppen beschäftigt hatte. 100 Teilnehmerinnen aus ganz Niedersachsen waren zur Tagung gekommen. Tenor am Schluß der Tagung: Mehr Selbstbewußtsein und weniger Lamentieren – diese Taktik soll Frauen zu mehr öffentlichem Durchsetzungsvermögen verhelfen. Wer sich dem Wettbewerb mit den Männern stellen wolle, müsse von sich selbst überzeugt sein, erklärte Anette Fischer ihr Fazit. In den „Nischen“ der Kulturarbeit hätten Frauen zwar längst die Majorität, aber nur dort, wo „viel Arbeit für wenig Geld“ geleistet werde. Fischer: „Frauen machen die Arbeit, Männer besetzen die Posten.“ Drei in Oldenburg formulierte Forderungen gehen an die öffentlichen Geldgeber für Kunst und Kultur: Wettbewerbe sollen in Zukunft anonymisiert, alle Jurys zu 50 Prozent mit Frauen besetzt und die Förderpreis-Altersgrenze für Frauen von 35 Jahren auf „über 40“ angehoben werden. lni
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