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Wertlos wie nie

■ Dollar auf Rekordtief Japanische Aktien mitgerissen

Berlin/Tokio (rtr/dpa/taz) – Der Greenback ist auf dem tiefsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg: Mit 1,3753 DM fiel er gestern in Frankfurt noch unter die bisherige Tiefstmarke vom 8. März 1995.

Durch den niedrigen Dollar stürzt auch der Nikkei in Tokio. Der japanische Aktienindex sackte am Montag um 4,7 Prozent ab. Seit Jahresanfang haben die Anleger damit schon 22 Prozent ihres Aktienkapitals verloren.

Besserung für den Nikkei wie auch für den Dollar ist nicht in Sicht. Der Wert des Dollars sank, obwohl die amerikanische Federal Reserve Bank am Freitag in Tokio zum ersten Mal seit sechs Jahren massiv für ihre Währung in die Bresche gesprungen war. Vollends verpufft sei damit auch die Senkung der Leitzinsen durch die Bundesbank am Donnerstag, so Börsianer.

Gegen die Schwäche des Dollars und damit die Stärke der Fluchtwährungen Mark und Yen hilft nach Ansicht von Devisenspezialisten nur eine massive Senkung der japanischen Zinsen: „Um den Abwärtstrend des Marktes zu bremsen, müßte hier der Zins um mindestens 75 Punkte gesenkt werden“, sagte Paul Migliorato, Aktienhändler in Tokio. Für Japan wäre das ein gewaltiger Schritt: Der Diskontsatz, also die Höhe der Zinsen, die Banken für Kredite bei der Zentralbank bezahlen, würde damit von 1,75 auf 1 Prozent fallen – die Zinsschraube zur Stärkung des Dollars könnte dann kaum noch weiter heruntergedreht werden.

Deshalb wird die japanische Wirtschaft langsam nervös. Durch den starken Yen werden ihre Exporte immer teurer, die Gewinne fallen weiter. Dadurch könnte das auch in Japan noch kränkelnde Konjunkturpflänzchen verdorren, bevor es richtig Wurzeln gefaßt hat. Vor allem die Finanzwelt kommt ins Zittern: Wenn noch mehr Unternehmen ihre Kredite bei den Banken platzen lassen, gibt es „Befürchtungen über einen Zusammenbruch des gesamten japanischen Finanzsystems“, so Yukio Kimura vom Wirtschaftsforschungsinstitut Wako.

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