Krach im Bunker

■ Streit um Gedenkverstaltung: Radio Bremen weist Vorwürfe zurück

Ein im ehemaligen Marinebunker „Valentin“ in Farge geplantes „Konzert zum Kriegsende“ wird mangels Masse doch nicht stattfinden können: Die Kosten von 900.000 Mark konnten bis zuletzt nicht aufgebracht werden. So stellt es die fürs Marketing verantwortliche Agentur Albers & Pölking-Eiken dar. Für ein aufwendiges Projekt wie dieses sei es „schwierig gewesen“, genügend Sponsoren zu finden, räumte Mitarbeiter Jörn Ehmke gestern auf Anfrage ein. Jetzt findet das Konzert, an dem die Deutsche Kammerphilharmonie mit einigen Gästen beteiligt ist, am 5. Mai im Bremer Dom statt, Kosten: rund 200.000 Mark.

Zuletzt habe ein „Fehlbetrag“ von etwa 75.000 Mark existiert, so Ehmke. Es habe sich in Bremen niemand finden lassen, der diesen Betrag decken wollte. Falsch sei die Darstellung, daß Radio Bremen genau diesen Betrag nicht habe einlösen wollen. Gestern vormittag hatte Hannes Nimpuno, Geschäftsführer der Kammerphilharmonie, genau dieses auf einer Pressekonferenz behauptet. Dabei bezog er sich auf eine Mitteilung der Agentur: Im Januar habe es noch Gespräche mit dem Sender gegeben und auch „entsprechende Zusagen“ – allerdings nicht schriftlich. Gleichviel: „Natürlich verläßt man sich darauf“, so Nimpuno. Schließlich sind die Verträge mit den Gästen, unter anderem Musikerinnen und Musiker aus Riga, unter Dach und Fach.

An solche Zusagen aber konnte sich Fernsehchef Rüdiger Hoffmann gestern nicht erinnern. Man habe eine Präsentation im Fernsehen zugesagt „unter der Bedingung, daß wir nur die Kosten für die Produktion tragen“. 80.000 Mark hätte die Live-Übertragung den Sender gekostet. „Darüber hinaus waren wir nie bereit, nur eine müde Mark zu zahlen.“ Der Sender habe seine Vorbereitungen erst eingestellt, als in der vergangenen Woche die Absage vom Veranstalter kam. tw